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Ihre Versuche mich von dem Abhang wegzuziehen wurden immer verzweifelter. Mir war klar das ihr irgendwann bewusst werden würde das etwas an mir anders war als damals. Abgesehen natürlich von meiner Körpertemperatur und dem Wachstumsschub den ich dank der Verwandlung erlebt hatte. Irgendwann gab ich ihrem Drängen nach und trat von dem Abhang zurück. Ich versank förmlich in ihren Augen als ich sie endlich wieder ansah. Erleichtert stellte ich fest das auch sie den Blick nicht abwandte. Ich hörte ihre Worte und lachte leise auf. Diesmal klang es nicht bitter, es klang normal. "Du hast nichts falsch gemacht, Zo.", versicherte ich ihr. Ich küsste sie auf die Stirn und zog sie in meine Arme. Ihr Körper fühlte sich kalt an. Ich war froh darüber ihr wenigstens ein bisschen helfen zu können indem ich sie wärmte. Ich genoss es sie wieder in den Armen zu halten. Vorsichtig strichen meine Hände ihren Rücken auf und ab während ich vor mich hin murmelte. Sie versicherte das alles in Ordnung war. Doch ich würde mich damit noch nicht zufrieden geben. Ich hatte sie verletzt, das konnte ich mir noch nicht verzeihen. Auch wenn sie es konnte, ich war noch lange nicht dazu bereit. Ich musste in ihrer Gegenwart wirklich besser aufpassen was ich sagte. Sie wurde misstrauisch als ich die Nachricht erwähnte. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Es war schließlich reichlich merkwürdig. °Willkommen in dem Chaos, das man auch mein Leben nennt°, dachte ich an Zoey gewandt. Ihre Stimme klang bitter als sie mir von der Nachricht erzählte. Die Erleichterung die ich zuerst verspürt hatte weil sich mein Verdacht nicht bestätigt hatte war wie weggewischt. Sie wurde durch Wut ersetzt. Wut auf Zoeys Vater. Wie konnte er seine Tochter jetzt alleine lassen? Sie waren noch nicht mal einen Tag hier! Ihre Mutter war gerade mal seit zwei Wochen tot! Sie schmiegte sich wieder in meine Arme und seufzte. Meine Hände strichen ihr durchs Haar. In meinem Kopf ging ich die Möglichkeiten durch die ich hatte. Ich könnte sie nach Hause bringen und die Nacht am Waldrand verbringen und ihr Fenster beobachten. Ich könnte einfach mit ihr hierbleiben. Falls sie die Müdigkeit übermannte würde ich sie schlafen lassen und über sie wachen. Ich hatte zwar selbst seit mehr als vierundzwanzig Stunden kein Auge mehr zugemacht, aber ich hielt noch ein bisschen durch. Vor allem wenn ich auf Zoey würde aufpassen müssen. Eine andere Möglichkeit wäre ihr anzubieten mit zu mir zukommen. Dann wüsste ich das sie auf jeden Fall in Sicherheit wäre und nicht auf nächtliche Wanderschaft ging. Mom war bei Charlie und Leah war hier irgendwo im Wald unterwegs und lief die Grenzen ab. Ich seufzte und beschloss ihr anzubieten sie nach Hause zubringen. Doch sie schüttelte den Kopf und lehnte ab. Tränen traten in ihre Augen. Ich wollte ihr anbieten sie bis nach drinnen zu begleiten und zu bleiben bis sie eingeschlafen war. Aber ich kam nicht dazu die Worte auszusprechen. Ich runzelte die Stirn als ich hörte was sie sagte und sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen. "Was? Zoey, das kommt überhaupt nicht Infrage. Ich lass dich hier nicht alleine. Ich muss nirgendwo hin. Und selbst wenn das anders wäre, dann könnte das warten.", versicherte ich ihr. Es gab nichts mehr das wichtiger war als sie. Natürlich wusste sie das noch nicht. Ich machte mir langsam wirklich Sorgen um sie. Sie war nicht wie ich. Sie musste schlafen und essen. Natürlich musste ich das auch, aber ich kam auch mal ohne aus wenn es sein musste. Sie brauchte ganz dringend Schlaf, das sah man an ihren Augen. Innerlich rang ich mit mir und versuchte abzuwägen ob ich ihr wirklich anbieten sollte sie mit nach Hause zu nehmen. Sie könnte einen falschen Eindruck bekommen. Ich seufzte wieder. Meine Sorge um sie war schließlich größer als die Angst vor einem falschen Eindruck. "Hör mal, Zo. Du musst ins Warme. Deine Haut ist schon ganz kalt. Und du brauchst Schlaf. Dringend! Das ich dich alleine lasse steht nicht zur Diskussion. Wenn es sein muss, bleibe ich die ganze Nacht mit dir hier draußen. Aber ich hab einen besseren Vorschlag. Wenn du schon nicht nach Hause willst, dann komm mit zu mir. Da bist du nicht alleine. Ich pass auf dich auf und du kannst beruhigt schlafen. Du isst etwas, nimmst eine heiße Dusche und legst dich dann ins Bett. Ich werde auf dem Sofa schlafen. Wenn du mich brauchst musst du nur rufen. Wenn du das nicht möchtest, dann kann ich dich auch nach Hause bringen und bleibe bei dir. Dann wärst du auch nicht alleine. Sag mir einfach was du möchtest und ich mache es!", bot ich ihr an. Ich konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten als sie meine Worte durchdachte. Ich zog sie ein bisschen weiter zu mir heran. Ihr musste kalt sein und ich hatte keine Jacke die ich ihr anbieten konnte. Also versuchte ich ihren Körper mit meiner Temperatur warm zuhalten während ich auf ihre Antwort wartete.



Ich war so erleichtert als er endlich zurück trat von dem Abhang. Sämtliche Horrorszenen spielten sich in meinen Gedanken ab, wie er abstürzten konnte. Mir ging es wie Seth, ich versank in seinen wundervollen Augen. Sie strahlten für mich wie Sterne und es war als würden sie nur für mich so strahlen. Sein leisen Lachen erstaunte mich ein wenig und dann hörte ich seine Worte. Sicher dachte er so, doch nun überlegte ich warum ich ihm nicht geschrieben hatte. Doch wusste ich innerlich dass es die Angst war, keine Antwort zu bekommen oder eine zu bekommen wo stand dass ich ihn in Ruhe lassen sollte. So erwiderte ich auf seine Worte nichts und schmiegte mich einfach an ihn. Seiner Wärme half mir ein wenig, die Kälte zu vergessen. Und ja er wärmte mich auch mit seiner Körpertemperatur und ich dachte wieder nach warum es so war. Ich schwor mir dass ich es raus finden würde, egal wie aber ich würde es herausfinden. Meine Augen schloss ich als ich seine Hände über meinen Rücken spürte und genoss die Wärme welche mich augenblicklich durchfuhr. Innerlich tobte in mir zwar auch noch der Kampf zwischen Vertrauen und die Angst wieder verletzt zu werden, aber nahm ich mir fest vor ihm die Chance zu geben. Auch schwirrten meine Gedanken darum wie er mitbekam das ich eine Nachricht bekommen hatte. Ich hätte genauso nur nach der Uhrzeit schauen können. Doch beließ ich es erstmals dabei und sagte nichts dazu. Als ich ihm von Dads Nachricht erzählte schmiegte ich mich immer enger an ihm und versuchte meine Enttäuschung und Tränen zurück zu halten. Irgendwie schaffte ich es und so dachte ich selber nach was ich tun konnte. Ich wollte Seth bitte bei mir zu bleiben, doch konnte ich es nicht. Er sollte sein Leben nicht komplett umdrehen wegen mir und ich wollte nicht dass er nur weil er dachte etwas gut machen zu müssen bei mir blieb. Wenn dann sollte er es aus freien Stücken machen und nicht weil ich ihm darum bat. Sein seufzen ließ mich kurz hoch blicken in sein Gesicht, doch schüttelte ich den Kopf. Ich konnte und wollte nicht alleine zuhause sein. Ich schluckte die Tränen hinab und sah zu Seth. Mein Lächeln überzeugte ihn wohl nicht nach meinen Worten. War es wirklich so gequält, das sollte es nicht sein. Es sollte ihn eigentlich überzeugen dass er nicht bleiben müsste. Sein Worte ließen ich wieder zu ihm sehen und ich seufzte leise. „Aber du musst das nicht, ich…..komme schon klar“, versuchte ich zu erklären und lächelte wieder. Jedenfalls versuchte ich zu lächeln. °Gott Zoey du konntest Seth noch nie gut anlügen° kam das Teufelchen in meinen Kopf. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf an seine Brust, lauschte einige Zeit seinem Herzschlag und merke dann dass ich müder wurde dadurch. Sofort riss ich meinen Kopf hoch um hier nicht einzuschlafen. Ich hatte schon länger nicht richtig geschlafen, weil ich jede Nach hoch schreckte seit Moms Tod, doch blieb ich dann in meinen Zimmer und ging nicht zu Dad. Ich wollte ihn nicht wecken, so weinte ich dann meistens still und blieb wach bis es Zeit war aufzustehen. Doch all das wusste Seth nicht. Wieder hörte ich seinen Worten zu und sah ihn an. „Seth ich will dir nicht zur Last fallen“, begann ich, doch in seinen Blick konnte ich sehe, das egal was sich nun sagte, es würde abprallen. Für ihn war es beschlossene Sache dass er bei mir blieb. Innerlich machte mein Herz einen Freudensprung, doch hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn er auf den Sofa schlafen würde. „Gut ich dann…“, ich unterbrach mich kurz um zu überlegen wo ich hin wollte. Es war mir eigentlich egal ob nach Hause oder zu Seth, Hauptsache er war bei mir. „Ich habe ja nichts bei dir zum Anziehen, aber wenn ich ehrlich bin möchte ich nicht nach Hause. Und ich werde auf dem Sofa schlafen und kann auch was kochen. Denn du brauchst auch was zu essen“, gab ich nun zur Antwort. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust um das gähnen zu verstecken, ehe ich ihn wieder ansah. Ein Lächeln huschte nun auf mein Gesicht und strich mit meinen kalten Finger über seine Wange. Auch wenn mir schon wärmer war, dank Seth, der mich immer enger an sich zog. Waren meine Finger noch kalt. Ich wartete was er nun mit meiner Antwort machte und lehnte mich mehr an ihn, langsam kam die Erschöpfung. Es war auch sein ziemlich schräger Tag heute. Erst die lange Fahrt von New York nach Lah Push und dann das aufeinander treffen mit Seth. Auch ich war nur ein Mensch wie jeder andere, jedenfalls dachte ich das.


Wieder versuchte sie mich zu überzeugen, dass sie auch alleine klar kam. Doch ich wusste das sie nicht ganz die Wahrheit sagte. Sie konnte mich noch nie anlügen. ""Zo, ich merke doch das du nicht alleine sein möchtest. Also lass mich dir helfen. Bitte", sagte ich zu ihr. Sie schloss die Augen und legte ihren Kopf zurück an meine Brust. Ich zog sie ein wenig Näher. Ich wollte sie nah bei mir wissen. Während ich sie hielt dachte ich über meine nächsten Worte nach. Ich spürte wie ihr Gewicht in meinen Armen ein bisschen mehr wurde. Ein Anzeichen dafür wie müde sie war. Instinktiv hielt ich sie ein bisschen fester und zog sie leicht nach oben. Sie hob daraufhin schnell den Kopf von meiner Brust. Sie wollte anscheinend nicht einschlafen. Jedenfalls nicht hier. Ich lächelte leicht und hielt sie weiterhin fest. Als ich ihr sagte das ich bei ihr bleiben würde wollte sie widersprechen. Doch nichts was sie jetzt sagen würde würde mich dazu bringen sie alleine zu lassen. "Pscht, das ist beschlossene Sache, Zoey.", mahnte ich lächelnd. Schon allein das sie dachte sie könnte mir zur Last fallen war absolut lächerlich. Sie könnte vieles sein, aber niemals eine Last. Sie verdammt nochmal das Beste was mir jemals passiert war. Sie hörte aufmerksam zu als ich ihr das Angebot machte. Danach schien sie zu überlegen welche der beiden Varianten die bessere wäre. Ihren ersten Anlauf zu sprechen unterbrach sie und überlegte noch einmal. Ich befürchtete schon sie würde keine der beiden Vorschläge annehmen und mich einfach stehen lassen. Es war schließlich nicht gesagt das sie mich wirklich um sich haben wollte. Ihre nächsten Worte ließen diese Sorge verschwinden. °Typisch Zoey, sich über so etwas Gedanken zumachen°, dachte ich amüsiert. Sie vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Natürlich spürte ich wie sie gähnte. Meine Hände lagen auf ihrem Rücken der sich regte als sie Luft holte. Sie sah wieder zu mir hoch und berührte mit ihren Fingern meine Wange. Ihre Haut war noch immer kalt. Ich löste eine Arme von ihrem Rücken und nahm vorsichtig ihre Hände in meine. Ich umschlang ihre Finger und hielt sie vor meine Lippen. Leicht versuchte ich ihre Hände mit meinem Atem zu wärmen. Danach rieb ich ihre Hände mit meinen und schloss sie wieder in die Arme. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen als mir ihre Worte wieder in den Sinn kamen. "Mach dir mal über deine Klamotten keine Sorgen, Süße. In diesem Haus leben außer mir noch zwei Frauen. Und glaub mir deren Kleiderschränke quellen über, da kannst du dich bedienen. Und zur Not besitzen wir eine Waschmaschine und einen Trockner für deine Anziehsachen. Wer wo schläft diskutieren wir dann. Genauso wie den Koch.", lachte ich. Meine Freude darüber das sie mit mir kam war riesig. Ich drückte sie noch einmal fest an mich bevor ich mich von ihr löste. Ich griff nach ihrer Hand und lächelte. "Komm, es wird Zeit dich ins Warme zu schaffen.", sagte ich während ich sie an der Hand aus dem Wald zog. Ich merkte wie sie sich mit dem anderen Arm umschlang und zog sie wieder an mich. Meinen Arm um ihre Schulter gelegt führte ich sie aus dem Wald nach Hause. Dabei achtete ich stets darauf das sie nicht stürzte. Das ich diesen Wald in und auswendig kannte half dabei enorm.
--> Haus Clearwater



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