GESCHLOSSEN GESCHLOSSEN GESCHLOSSEN

#1

Lichtung

in Wald 21.08.2013 10:02
von Living - Legend Admin • 388 Beiträge
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#2

RE: Lichtung

in Wald 21.08.2013 23:20
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Sie war noch immer skeptisch und wusste anscheinend nicht so recht ob sie meinen Worten Glauben schenken sollte. Natürlich konnte ich sie total verstehen. An ihrer Stelle hätte ich mit wahrscheinlich nur ein gescheuert und ein: Fahr zur Hölle!, hinter hergeschoben. °Okay, vielleicht nicht ganz so dramatisch, aber verdient hätte ich es!° Ich hatte große Mühe nicht breit zu Grinsen. Ihr Misstrauen mir gegenüber trieb mich auf der einen Seite mehr als in der Wahnsinn, doch auf der anderen nahm ich die Herausforderung, die sie mir damit stellte nur allzu gerne an. "Glaub mir du wirst es erfahren. Wenigstens in dieser einen Sache kannst du mir hundertprozentig verlassen.", versicherte ich ihr und fügte in Gedanken hinzu:°Du kannst mir ab jetzt immer hundertprozentig vertrauen. Ich würde alles für dich tun!° Es war ausgeschlossen ihr das jetzt schon zu sagen, damit hätte ich sie wahrscheinlich nur noch mehr verschreckt. Auch wenn sie erstarrte als ich sie berührte, glaubte ich dass es ihr gefiel als ich sie mit "Liebling" ansprach. Auch wenn sie daraufhin an mir vorbeiging.
Nachdem sie mich kurz angeblickt hatte antwortete sie mir. Erinnerungen an die Lichtung strömten mir durch den Kopf. Doch diese Erinnerungen endeten abrupt, als sie das über ihren Vater sagte. Ihre Worte hatten dabei einen bitteren Ton. Mein Kiefer spannte sich ein wenig an. Wie konnte ihr Vater auch nur daran denken zu schlafen, wenn Zoey Nachts nicht zu Hause war?! Sicherlich würde er es noch nicht mal mitbekommen wenn sie die ganze Nacht nicht nach Hause kam weil ihr etwas zugestoßen, bis Charlie dann an seine Tür klopfte um ihn darüber zu Informieren. Er konnte schließlich nicht wissen, dass ich bei Zoey war und sie somit in Sicherheit war. Klar, Mom ließ Leah und mich auch die Nächte draußen verbringen. Aber das war ja wohl was komplett anderes! Wir konnten uns besser verteidigen und wir waren nie allein. Schon bei dem bloßen Gedanke daran, Zoey könnte Nachts allein durch die Straßen oder sogar durch den Wald laufen zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Ich würde es mir niemals verzeihen sollte ihr was passieren oder sollte ihr irgendjemand wehtun. Früher war ihr Vater nicht derart Verantwortungslos gewesen. Plötzlich fragte ich mich woran das wohl lag. Vielleicht hatte es etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun. Ich beschloss ihr die Frage über ihre Mom zu stellen, während wir den Weg zur Lichtung einschlugen.
Sie begann mir zu erzählen was passiert war. Ihre Stimme zitterte und mein Herz verkrampfte sich. Fast hätte ich gesagt sie solle still sein, da ich nicht wollte das sie sich quälte, doch sie musste darüber sprechen. Also hörte ich ihr einfach nur schweigend zu. Ihre Gefühle schienen auf mich über zuspringen. Ich fühlte ihre Trauer als wäre es meine eigene. Ihre Verzweiflung und die Wut. Kurz bevor wir die Lichtung erreichten begann sie zu weinen. Ganz leicht strich ich ihr über den Rücken, gerade so doll das sie es spüren konnte. Ich wollte ihr das Gefühl geben für sie da zu sein, sie zu verstehen. Als sie mir dann erzählte, dass der Typ die Waffe auf sie gerichtet hat ballten sich meine Hände zu Fäusten. °Wie konnte er es wagen?! Wie konnte er auch nur daran denken sie zu verletzten, sie umzubringen?!°, schoss es mir durch den Kopf. Ich spürte die vertraute Hitze meinen Rücken hinaufwandern. Die Wut auf diesen Bastard lies meine Muskeln zittern. Nur mit sehr viel Selbstbeherrschung konnte ich die Verwandlung verhindern. Zoey hatte von dem kleinen Zwischenfall glücklicherweise nichts mitbekommen, jedenfalls lies sie sich nichts anmerken. Im Stillen dankte ich ihrer Mom dafür, dass sie Zoey gerettet hatte. Aber es tat mir unglaublich leid, ich hatte sie wirklich gemocht. Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen und ihren Platzt einnehmen, nur damit sie bei Zoey bleiben konnte. Nur damit Zoey sie nicht verlor. Der Schock über das was sie mir erzählte war groß und traf mich tief.
Nachdem sie auf der Lichtung regelrecht zusammenbrach konnte ich nicht anders. Ich setze mich hinter sie und schlang die Arme von hinten um ihre Taille. Meine Wange legte ich auf ihr Haar. So hielt ich sie fest während sie mir alles erzählte. Das sie dachte sie wäre Schuld am Tod ihrer Mom schnürte mir die Kehle zu. Ich war unfähig zu sprechen. Trauer griff nach meinem Herzen und drückte unbarmherzig zu. Da sie noch nicht zu ende erzählt hatte, fiel ihr nicht auf wie mir einen Moment die Luft wegblieb. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie nur mit einer Prellung davon gekommen war und ihr Mom jetzt nicht mehr am Leben ist. Sie begann zu zittern und umschlang mit den Armen ihren Körper, Daraufhin zog ich sie etwas engen an mich. Wieder kam Wut in mir hoch als sie erzählte wie ihr Vater sich verhielt. Mühsam unterdrückte ich sie. Es würde Zoey nicht helfen wenn ich wütend auf ihren Dad war. Sie blickte mich kurz an und ich konnte mir vorstellen was sie in meinem Gesicht sah: Schock. Sie weinte noch immer als sie zu den Sternen hoch sah. Ihre leisen Worte ließen mein Herz zu Eis gefrieren. Vorsichtig zog ich sie auf meinen Schoss und wiegte sie leicht wie ein kleines Kind. "Nichts davon ist deine Schuld, Zoey", versicherte ich ihr während sie ihr Gesicht an meinem Hals vergrub. "Deine Mom hat das getan, weil sie dich geliebt hat. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen untätig dabei zuzusehen wie dieser Mann dir etwas antut. Sie wusste sie könnte nicht damit Leben, wenn du sterben würdest und sie daneben gestanden und zugesehen hätte. Und bevor du jetzt meinst das du untätig zugesehen hättest: das stimmt nicht. Und das weißt du.", redete ich leise auf sie ein. Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen und sie wurde von Schluchzern geschüttelt. "Oh, Süße. Es tut mir so schrecklich leid. Wenn ich könnte würde ich ihren Platz einnehmen", flüsterte ich und drückte ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel. Es fühlte sich richtig an. Sie hob den Kopf und sah mich verwirrt an. Ganz sicher hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich so etwas sagen würde. Ich hielt sie weiterhin fest während sie bittere Tränen weinte und wiegte sie in meinen Armen. Nachdem einige Zeit verstrichen war hörte man in der Ferne ein Heulen. Schnell hob ich den Kopf und lauschte ob noch ein weiteres Heulen innerhalb von 3 Sekunden folgte. Das wäre das Signal für einen Vampir auf unserem Gebiet doch es blieb still. Zoey hatte sich an meinem Arm festgekrallt als sie das Heulen hörte. Behutsam streichelte ich über ihre Hand und versicherte ihr leise:"Keine Angst! Ich pass auf dich auf. Ich lasse nicht zu das dir was passiert." Ihr Griff lockerte sich nicht und so versuchte ich es mit einem kleinen Spaß. Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen meinte ich:"Hey, du brichst mir ja gleich den Arm! Vertrau mir, dir passiert nichts." Ihr Griff lockerte sich und sie sah mich wieder an.


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#3

RE: Lichtung

in Wald 22.08.2013 00:08
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Ich sah ihn wieder an und wusste dass er sah wie skeptisch ich ihm gegenüber war. Doch konnte ich nicht anders, etwas in mir ließ es nicht zu das ich ihm schon glaubte. Und ich hätte es nicht über Herz gebracht ihn zu schlagen, denn das würde mir mehr wehtun als ihm. Wenn ich nur zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte wie recht ich damit lag, wäre ich erneut geschockt gewesen. „Ich will es gerne, aber ich weiß nicht wie. Aber ich werde versuchen, nicht versprechen, dir die Chance geben mich zu überzeugen“, sagte ich leise. Ich musste an ihn vorbei gehen, auch wenn ich wusste dass er mir folgen würde. Wenn Seth sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihn davon kaum abbringen.
Hätte ich gewusst was meine Worte über Dad bei ihm auslösten hätte ich sie nicht gesagt. Doch war es die Wahrheit, zurzeit, wenn er in seiner Trauer versank, hatte man keinen Zugang zu ihm. Plötzlich hatte ich das Gefühl ich müsste Dad verteidigen. „Dad kommt mit seiner Trauer nicht klar. Wenn er darin versinkt, dann wird er abwesend. Ich verstehe ihn. Ich sehe Mom sehr ähnlich und erinnere ihn ständig an sie.“, sagte ich und lächelte schwach. Dad war sonst wenn er Arbeit hatte wie immer, besorgt und bloß nicht sein kleines Mädchen aus den Augen lassen. Und ich war öfter seit Moms Tod, nachts allein unterwegs. Nur fehlten mir in New York meine Plätze, die ich hier hatte. Ich wusste jetzt schon dass ich öfter allein hier her wandern werde, wenn ich nachts nicht schlafen konnte.
Innerlich quälte es mich sehr über den Vorfall zu sprechen. Und vor mir sah ich wieder alles, als würde ich einen Film abspielen. Jedes weitere Wort, ließ diesen Film vor meinen Augen weiter laufen. Das Seth mir einfach schweigend zu hörte, tat mir gut. Zu wissen es war jemand hier und ließ mich reden. Stoppte mich nicht, weil er es nicht hören wollte oder konnte. Ich spürte sofort Seth Hand in meinen Rücken, da seine Wärme regelrecht ausstrahlte auf meinen Rücken. Doch zuckte ich dieses Mal nicht zurück, nein es tat gut seine Hand zu spüren. Sie spendete mir gerade Trost und Wärme, beides konnte ich gebrauchen. Ich sah nicht wie sich seine Hände zu Fäuste ballten, da ich stur auf den Weg sah. Ich wünschte mir selber oft, das ich an Moms stelle war, nur damit Dad wieder glücklich sein konnte. Aber leider ging das nicht, Mom ließ das damals nicht zu.
Ich spürte den kalten Waldboden unter mir und redete weiter. Als ich dann Seth Arme um meine Taille spürte, ließ ich mich regelrecht zurück sinken. Ich lehnte mich an ihn, als wäre er der rettende Anker und schloss die Augen. Doch meine Vorwürfe konnte mir niemand nehmen, die waren einfach da. „Seth ich wünsche mir manchmal ich wäre an Moms Stelle“, flüsterte ich kaum hörbar. Als er merkte dass ich zu zittern begann zog er mich enger an sich und ich ließ es geschehen. Seine Nähe tat mir gerade in diesem Moment gut, es war die Nähe die mir gefehlt hatte ohne ihn. Ich ließ mich von ihm auf seinen Schoss ziehen und schiegte mich an ihn. Mein Gesicht vergrub ich an seinen Hals und hörte gedämpft seine Worte. „Doch es ist meine Schuld, hätte ich nicht die Polizei rufen wollen, wäre es nicht passiert“, widersprach ich ihm.
Doch seine nächsten Worte ließen mich aufhorchen, er wollte ihren Platz einnehmen? Verwirrt und gleichzeitig schockiert sah ich ihn an. Auch wenn sich ein wohliges Gefühl in mir breit machte, als ich den Kuss auf meinen Scheitel spürte. „Nein Seth! Sag das nie wieder!“, sagte ich leicht erbost und strich ehe ich darüber nachdachte über seine Wange. Ich lehnte meinen Kopf wieder an seine Schulter und seufzte leise. Doch hörte ich dann ein Heulen und schrak hoch, automatisch krallte ich mich in seinen Arm und sah mich um. „Guter Witz Sethi, wie willst du mich vor einem Wolf schütze?“, fragte ich leise. Doch konnte ich das Kribbeln nicht ignorieren als er über meine Hand strich. Ich sah sein lächeln und hörte seine Worte, wo ich dann schnell meinen Griff lockerte. „Als würde ich dir den so schnell brechen können“, murmelte ich, doch musste ich selber leicht lächeln. Irgendwie schaffte er es immer wieder mir ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. Ich sah ihn an und blickte das erst mal länger in seine Augen. „Danke Sethi. Du warst der erste der mich wirklich zuhörten, wegen der Sache mit Mom“, flüsterte ich ihm zu. Ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen kurzen aber sanften Kuss auf die Wange. Meine Lippen kribbelten und spürten die Wärme seiner Wange. °Warum ist deine Temperatur so hoch? °, fragte ich mich in Gedanken. Und ich schwor mir dass ich es herausfinden würde, ob er wollte oder nicht. Als ich wieder in sein Gesicht sah, merkte ich seinen Blick. Ich konnte nicht genau sagen, wer er verträumt, geschockt oder verwirrt? Mir war aber bewusst dass es an den Kuss lag. °Oh Gott ich hab ihn geküsst°, schoss es mir durch den Kopf und ich senkte meinen Blick. Denn wie es bei mir nun mal war, lief ich leicht rot an.


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#4

RE: Lichtung

in Wald 22.08.2013 01:44
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Zoey wusste genau wie hartnäckig ich sein konnte. Vor allem wenn mir an einer Sache etwas lag konnte man mich nur schwer wieder davon abbringen. Und an Zoey lag mir definitiv etwas. Ich würde alles tun um sie dazuzubringen mir zu verzeihen. Auch wenn es mich Wochen, Monate oder sogar Jahre kostete. Wenn es um sie ging hatte ich alles Zeit der Welt und die Geduld eines Engels. Über ihr Einverständnis zu versuchen mir eine Chance zu geben musste ich Lächeln und sagte zufrieden:"Damit kann ich leben." Die Wahrheit ist ich hätte mit so gut wie allem Leben können. Hauptsache es gab wenigstens ein klein bisschen Hoffnung darauf das sie mir verzieh.
Noch immer in meiner Wut auf ihren Vater versunken warf ich ihr einen skeptischen Blick von der Seite zu. Jetzt verteidigte sie ihn auch noch! Unfassbar! Gerade jetzt wo seine Frau nicht mehr am Leben war, trug er nur umso mehr Verantwortung für Zoey! Anscheinend war ihm das nicht klar. Ich war froh, dass die beiden wieder nach La Push zurückgekehrt waren. So konnte wenigstens ich ein Auge auf sie haben. Die Idee, dass sie in New York alleine in der Dunkelheit durch die Straßen gewandert war war unerträglich. Ihr hätte so viel passieren können! Auf ihre Worte brummte ich nur ein:"Mhmm." Und beließ es dabei. Sie brauchte nicht zu wissen das ich ihrem Vater gerade am liebsten den Kopf abreißen würde. Allein schon dafür das er sie in ihrer Trauer allein ließ! Sie verstand ihn. Von mir konnte man das nicht behaupten. Mom hatte sich Leah und mir auch nicht so abwesend gegenüber verhalten. Dazu hatte sie gar keine Gelegenheit. Sie musste Dads Platz im Rat einnehmen und sich auch um alles andere kümmern.
Ich spürte wie schwer es ihr fiel darüber zu reden. Fast konnte ich mir vorstellen wie ihr die Bilder wieder durch den Kopf schossen. Genauso war es bei mir auch gewesen als Dad starb. Jedesmal wenn mich etwas an ihn erinnerte spielten sich sie Bilder von seinem Tod wieder in meinem Kopf ab. Ich wusste wie gut es tat darüber zu reden. Damals hatte ich oft mit Sam gesprochen. Er hatte sich sorgen um mich gemacht, da meine Gedanken unmittelbar nach meiner Verwandlung immer um diesen Tag kreisten. Ich versicherte ihm ich würde damit klar kommen. Und mit der Zeit tat ich das auch. Erleichtert sah ich das sie nicht vor meiner Berührung zurück zuckte oder mir auf eine andere Art auswich. Vielleicht war der Wusch sie zu berühren und sie somit zu trösten albern. Doch ich mochte den Gedanken ich könnte ihr auf diese Weise zeigen das ich für sie da war.
Ich atmete auf als sie sich in meinen Armen zurücklehnte. Mir war nicht bewusst gewesen das sich meine Atmung nach dem kleinen Zwischenfall so angespannt hatte. Jetzt zu spüren wie Zoey sich entspannte löste die Anspannung in mir. Sie in den Armen zu halten fühlte sich richtig an. Es kam mir vor wie das natürlichste auf der Welt. Ich fragte mich wie ich jemals hatte ohne sie leben können. °Ganz einfach, du hast nicht wirklich gelebt bevor sie wieder in dein Leben getreten ist, Schwachkopf!°, kam es von einer nervigen kleinen Stimme in meinem Kopf. Wenn die Jungs mich jetzt so sehen könnten würden sie sich wahrscheinlich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Zumindest die die sich noch auf niemanden geprägt hatten. Die anderen würden es verstehen weil sie wussten wie es war mit derjenigen zusammen zu sein die für einen bestimmt war. Meine Stimme war voller Schmerz als sie mir sagte sie wünschte sich manchmal an der Stelle ihrer Mon zu sein:"Sag sowas nicht, Zoey! Bitte! Denk nie es wäre besser wenn du tot wärst." Ich musste panisch klingen wie ich so auf sie einredete. Sie wollte sich ihre Schuld nicht absprechen lassen und ich versuchte weiter sie zur Vernunft zu bringen:"Du hast das Richtige getan Zoey. Du bist nicht dafür Verantwortlich. Du konntest nicht wissen das so etwas passiert!"
Meine Worte schienen sie zu schockieren. Ich konnte mir vorstellen wie es für sie klingen musste. Erst meldete ich mich jahrelang nicht bei ihr und jetzt sagte ich das ich mein Leben für das ihrer Mutter geben würde. Sie klang ein wenig wütend als sie mir widersprach. "Ganz ruhig, Zo.", versuchte ich sie zu beschwichtigen. Ihre Hand an meiner Wange war kühl. Trotzdem genoss ich es von ihr berührt zu werden. Ich konnte nicht anders als mich leicht an ihre Hand zu schmiegen bevor sie diese wieder weg nahm. Sie lehnte ihren Kopf wieder an meine Schulter und seufzte. Und wieder konnte ich mir nichts schöneres vorstellen als sie einfach nur im Arm zu halten. Das Heulen ließ sie hochfahren. Sie schien meine Worte nicht ernst zu nehmen als ich sagte ich würde auf sie aufpassen. "Mir würde schon was einfallen", versicherte ich ihr. °Zum Beispiel ihnen einfach zu sagen, dass sie sich gefälligst verziehen und leise verhalten sollten°, fügte ich stumm hinzu. "Vertrau mir sie kommen nicht hier her. Sie meiden sie Menschen.", fügte ich wiederum laut hinzu. °Hey! Gratulation, Seth. Das war ja sogar mal die reine Wahrheit°, kam es von der nervigen Stimme in meinem Kopf. Sie glaubte mir nicht das sie mir wirklich den Arm brechen könnte. "Hey! Ich bin zerbrechlicher als ich aussehe!", protestierte ich gespielt. Zum ersten Mal sah sie mir länger in die Augen. Ihre Worte waren sanft und ich wollte schon etwas erwidern. Doch sie beugte sich von und ihre Lippen drückten mir einen sanften Kuss auf die Wange. Jetzt wusste ich das ich mich geirrt hatte. Es gab etwas schöneres als sie nur in den Armen zu halten. Nachdem sie sich wieder zurückgelehnt hatte sah sie mir ins Gesicht. Ich konnte mir nur allzu gut ausmalen welchen Gesichtsausdruck sie zu sehen bekam. Genau den gleichen Gesichtsausdruck mit dem Sam Emily, Jacob Nessie, Paul Rachel, Jared Kim und Quil Claire ansah. Ich hatte sie immer darum beneidet. Jetzt tat ich es nicht mehr. Ich konnte mir nicht vorstellen das es für sie so großartig sein konnte wie für mich. Verlegen wandte sie den Blick ab. Ich wusste das ihre Wangen in einem süßen rot anlaufen würden. Und ehe ich diesen Gedanken zu ende gefasst hatte verfärbte sich ihr Gesicht auch schon. Behutsam drehte ich ihr Gesicht wieder zu meinem und flüsterte auf ihre Worte von gerade:"Gern geschehen. Ich bin immer für dich da wenn du mich brauchst." Dann legte ich meine Stirn an ihre und schloss kurz die Augen.


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#5

RE: Lichtung

in Wald 22.08.2013 16:41
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Ich hoffte nur dass ich Seth damit nicht Zuviel versprochen hatte. Doch wollte ich es wirklich versuchen und hoffte er würde mich nicht enttäuschen. Denn noch einmal so einen Schmerz wegen ihm zu fühlen, würde ich nicht ertragen. „Dann passt es ja. Mehr kann ich dir leider nicht sagen“, erwiderte ich sein lächeln.
Ich sah Seths Blick und ja ich verstand ihn. Immerhin verteidigte ich Dad gerade, aber es war richtig. Was Seth nicht wusste, Dad nahm seine Verantwortung ernst, aber manchmal übermannte ihn die Trauer einfach. Und wenn das geschah konnte er mich kaum ansehen, weil er dann Mom vor sich sah. Oft brachte ich auch typische Sprüche, welche Mom immer sagte. Wenn das geschah, sah ich immer wie traurig Dad wurde. Ich hoffte das hier in Lah Push es nun besser werden würde, wenn Dad wieder alle alten Freunde traf. Das er wieder zurück fand ins Leben und nicht mal über besorgt ist und dann abweisend. Doch ja ich verstand ihn, sehr sogar. Das Seth es nicht verstand, war mir klar. Das entnahm ich allein seinem Brummen, das es unvorstellbar war, das ich dies tat.
Ich fragte mich ob es Seth auch so ging als sein Dad starb. Doch ich war mir sicher er hatten jemanden der für ihn da war. Sue hatte sich sicher nicht wie Dad zurückgezogen. Gerade fühlte ich mich trotzt meiner Trauer, wohl und geborgen. Es war schön zu sehen dass er für mich da war und mich nicht alleine ließ.
Kurz sah ich ihn an als er aufatmete und dacht ich würde mich zu sehr an ich drückt. So wollte ich mich etwas lösen, doch da er seine Hände weiterhin um mich schlang ließ ich mich wieder zurück sinken. All die Jahre, welche ich in New York war, fehlte mir was und ich wollte nicht wahr haben was. Doch nun, hier in Seths Armen wusste ich was und konnte es nicht mehr abstreiten. Dennoch, trotz all der Gefühle und Geborgenheit, war immer noch die Angst da dass er mich wieder verletzen wird. So sehr ich es mir auch wünscht, konnte ich das nicht verdrängen oder vergessen. Es war als würde ein kleiner Teufel bei mir sitzen, der mich immer wieder daran erinnert.
Ich fragte mich wo er nun mit seine Gedanken war und strich gedankenverloren durch sein Haar. Auch ob noch alle von damals da waren, obwohl ich mit den meisten ehe wenig zu tun hatte. Doch Sam und Emily oder die kleine Claire, mit ihnen verstand ich mich gut. Etwas verwirrt sah ich ihn an als seine Stimme voller Schmerz war als er meinte ich solle das nicht sagen. Doch sagte ich ihm nur was ich gerade dachte und mich fühlte. „Seth…“, doch sprach ich nicht weiter. Was sollte ich auch sagen, dass ich es nicht glauben kann. Das es egal wie man es nimmt, meine Schuld war? °Hach wenn das so einfach wäre dir zu sagen was ich für doch fühle°, dachte ich und seufzte wieder. „Ich weiß es nicht, dann hätte der eine seine Waffe nicht gezogen und….“, wieder vollendete ich den Satz nicht. Anscheinend würde das wohl mein neues Hobby werden.
Klar schockierten mich seine Worte und ich schloss die Augen. Er sollte nicht gerade sehen wie meine Augen gerade funkelten. Wie konnte er auch so was sagen?? Der Gedanke dass er nicht mehr hier wäre, ließ mich leicht erschaudern. Erst jetzt merkte ich dass mir die Kälte gerade nichts ausmachte, so in Seths Armen. °Eine persönliche Decke° dachte ich und vermied ein Grinsen. Als ich merkte wie er seine Hand an meine Wange schmiegte lächelte ich leicht. Ich konnte seine Worte nicht ernst nehmen, hallo hier ging es um Wölfe. Wenn die Mal auftauchten das nur in einem Rudel. Seine nächsten Worte klangen so sicher und bestimmt. „Na dann bin ich mal gespannt“, gab ich zur Antwort, als er meinte ihm würde schon was einfallen. °Vertrau mir° wiederholte ich seine Worte in Gedanken. Wie gerne würde ich das bedingungslos machen. Ich entspannte mich wieder leicht und sah nach meinen Kuss, Seths Blick, nun war ich mir sicher dass er verträumt war und ein wenig überrascht. Doch wandte ich meinen Blick ab, ehe Seth sanft mein Gesicht wieder zu sich drehte. °Verdammte Röte° dachte ich nur und hörte sein Flüstern. Als er seine Stirn an meine legte, schloss ich ebenfalls die Augen. „Ich hoffe und wünsche es mir sehr, dass du das bist. Du hast mir gefehlt, Sethi!“ wisperte ich ihm zu. Und ich wollte gerade in diesem Moment nirgends anders sein.


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#6

RE: Lichtung

in Wald 22.08.2013 22:10
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Ihre Muskeln spannten sich ein wenig an, als ich ausatmete. Ich vermutete, dass sie sich der Nähe bewusst geworden war. Sie kam damit wahrscheinlich nicht klar und wollte deshalb von mir abrücken. Ich ließ meine Hände wo sie waren und machte keine Anstalten sie freizugeben. Ich konnte sie nicht einfach so loslassen. Es war ziemlich egoistisch, aber ich hatte sie so lange nicht gesehen. Ich konnte nichts anderes tun als sie festhalten und nie wieder loslassen zu wollen. Sie entspannte sich wieder in meinen Armen und lehnte sich zurück.
Mir war klar, dass ich mit den anderen über Zoey reden musste. Sie durften sich auf keinen Fall verplappern oder irgendwelche Dummheiten in ihrer Gegenwart anstellen. Ich wäre gerne zu Sam gegangen und hätte ihn um Rat gefragt. Er kannte Zoey gut und die beiden hatten sich damals super verstanden. Doch Sam und Emily waren nicht in der Stadt. Jake wäre auch eine Option auch wenn ich ihm die Sache mit Zoey erst mal erklären müsste. Als das zwischen Zoey und mir ernst wurde habe ich Jake selten gesehen, da er oft mit Bella unterwegs war. Aber er könnte die anderen besser zu Recht weisen. Schließlich war er der Alpha. Vorausgesetzt er würde mir überhaupt dabei helfen wollen die Sache vorerst von Zoey geheim zu halten. Obwohl ich in Gedanken war, spürte ich ihre Hand die durch meine Haare strich. Ein wohliger Schauer lief mir dabei über den Rücken. Auf meine vor Schmerz verzerrten Worte wollte sie etwas erwidern. Doch bis auf meinen Namen brachte sie nichts heraus. Sie schien nicht zu wissen was sie sagen sollte. Sie seufzte und brachte auch den nächsten Satz nicht zu Ende. “Zoey, es ist nicht deine Schuld. Der Typ hätte so oder so die Waffe gezogen nachdem sie das Geld gehabt hätten. Wer weiß wie viele Menschen sie dann erschossen hätten nur um ihre Zeugen zum Schweigen zu bringen.“, redete ich weiter leise auf sie ein.
Sie war so schockiert darüber, dass ich den Platz ihrer Mutter einnehmen würde, dass sie die Augen schließen musste. Doch es war schon zu spät ich hatte die Tränen in ihren Augen bereits gesehen. Ein Zittern durchlief ihren Körper. Meine Stirn runzelte sich, da ich mich fragte ob ihr trotz meiner Körperwärme kalt war. Ich wünschte ich hätte eine Jacke dabei die ich ihr geben konnte. “Ist dir kalt?“, fragte ich irritiert. Ich musste es einfach wissen. Denn wenn ihr Kalt war würde ich sie auf der Stelle nachhause bringen. Selbst wenn mir der Gedanke nicht sonderlich gefiel. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden gingen nun mal vor! Ihr Lächeln beruhigte mich. Ich grinste breit als mir ein paar Antworten durch den Kopf gingen. Ich beschloss bei der Wahrheit zu bleiben und sagte lachend:“Ich würde sie einfach bitten uns in Ruhe zulassen und wieder zu gehen. Mit Höflichkeit klappt’s immer. Und wenn das nicht klappt, dann würde ich ringend mit ihnen zu Boden gehen. Du musst wissen ich bin die letzten Jahre viel mit einer ganzen Horde wild gewordener Jungs umhergezogen – und tue es noch. Ich weiß mich schon zu verteidigen und dich gleich mit“ Ich schob noch ein Zwinkern hinterher. Sie betrachtete mich nachdem sie mich auf die Wange geküsst hatte. Ich konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten, da sie zu schnell das Gesicht abwandte. Als ich ihr Gesicht wieder zu mir gedreht hatte und meine Stirn an die ihre legte hörte ich ihr Flüstern.
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Fast wie von alleine beugte ich mich weiter vor. Meine Lippen schwebten nur wenige Zentimeter über den ihren. Ich wusste nicht ob ich das wirklich tun sollte. Natürlich wollte ich es mehr als alles andere auf der Welt, doch wollte ich sie zu nichts zwingen. Ich schluckte schwer. Ihr Atem streifte meine Haut. Ich rang um das letzte bisschen Selbstbeherrschung das ich noch hatte. Eigentlich hatte ich gedacht jetzt wo ich meine Verwandlungen unter Kontrolle hatte wäre meine Selbstbeherrschung stabil. Doch Zoey so nah zu sein ließ diese bedenklich schwanken. Verzweifelt hoffte ich das sie mit die Entscheidung abnahm und mich wegstieß. Doch sie tat es nicht. Ich schluckte noch einmal. Als ich zu sprechen begann war meine Stimme leise und rau:“Du hast mir auch gefehlt, Zo.“ Beim sprechen streiften meine Lippen leicht ihren Mund. Ein Schauder lief meinen Rücken hinunter. Ich öffnete die Augen. Zoey hatte sich keinen Zentimeter bewegt und hielt die Augen geschlossen. Mein Entschluss ihr die Entscheidung zu überlassen stand fest. Sie war so regungslos, das ich befürchtete zu weit gegangen zu sein. Langsam bewegte ich mein Gesicht ein wenig nach rechts und küsste sie nun meinerseits auf die Wange. Währenddessen pressten sich meine Augenlieder fest zu. Es tat fast körperlich weh ihr diesen Kuss auf die Wange zu geben. Ich zog mich zurück und öffnete die Augen. Eine Sekunde später öffnete auch sie die Augen. In ihnen lag ein Ausdruck den ich nicht zu deuten vermochte.



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#7

RE: Lichtung

in Wald 23.08.2013 00:27
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Ich dachte eher dass es für ihn Zuviel war und spannte mich ein wenig an. Doch war es gut dass er mich nicht los lassen wollte. Wer weiß wie ich mich kenne, wäre ich einfach auf und blindlings in den Wald gelaufen. Nach dem ich hier vor Seth so zusammenbrach.
Doch war mir auch klar dass in kürzester Zeit Seth mir nach wäre. Ich fragte mich wo er gerade mit seinen Gedanken war. Vor allem an wen er dachte. Seth wusste mit wem ich immer gut auskam, bevor ich weg ging. Langsam nahm ich meine Hand aus seinem Haar und sah wieder zu ihm. Wenn uns gerade jemand sehen würde, der würde denken wir sind verrückt gewordene. Doch war ich es nicht irgendwie, verrückt nach Seth. Auch wenn ich es mir noch nicht eingestand. Ich hörte seine Worte und sah ihn an. „Vielleicht hast du recht, aber vielleicht auch nicht“, erwiderte ich leise.
Das er meine Tränen dennoch bemerkte, war mir nicht bewusst. Als ich seine Frage hörte musste ich plötzlich zu lachen anfangen. Ich lachte aus tiefsten Herzen und es würde mich nicht wundern wenn er mich nun für bekloppt erklären würde. „Seth du bist wie eine Heizdecke, mir ist nicht kalt“, sagte ich nachdem mein Lachanfall abgeklungen war. Ich sah sein grinsen uns frage mich, war es wegen meinen Lachanfall oder meiner Frage. Als ich seine Antwort hörte musste ich erneut lachen. „Du redest mit ihnen und wenn nicht ringst du mit Wölfen“, brachte ich lachend hervor. Es tat gut so Lachen zu können. Ich sah sein zwinkert und lächelte dann. „Also bist du nun ein böser Junge geworden?“, fragte ich neckend. Mir war klar dass er damit Jake und die andern meinte. Als wir so Stirn an Stirn da saßen schloss ich meine Augen. Ichmerkte wie er mir näher kam und atmete durch. Seinen Atem spürte ich auf meiner Haut und ich genoss es einfach nur. Ich war wie erstarrt ihm so nahe zu sein das ich nicht im Traum daran dachte ihn wegzustoßen. Als er mit leiser Stimme sprach streiften seine Lippenmeinen Mund und es begann zu kribbeln. Ich blieb wie eine Statue sitzen und hielt meine Augen geschlossen, was ich nun erwartete wusste ich selber nicht. Doch als ich seinen Kuss an meiner Wange spürte zufuhr mich ein Feuerwerk der Gefühle. Etwas das ich all die Jahre verdrängen wollte und nicht schaffte. Plötzlich merkte ich wie er sich zurück zog und öffnete meine Augen. Ich traf seinen Blick und sah ihn liebevoll, aber zugleich ängstlich an. Angst ob ich mich auf die Gefühle einlassen soll oder kann. Ob er mich wieder so verletzen würde oder diesmal nicht. Kurz strich ich durch seine Haare und zupfte ein Blatt heraus. „Seth ich….bevor ich ging, damals…wollte ich dir was sagen…ich“, stammelte ich hilflos. Was war gerade daran so schwer ihm zu sagen, dass ich damals sagen wollte dass ich ihn liebe. Das diese Gefühl nie wegging, aber der Schmerz es nach hinten drängte und es doch immer noch da war. Ich sah in seine Augen und wartete was er nun tun würde.


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#8

RE: Lichtung

in Wald 23.08.2013 01:11
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Ihre Zweifel wollten sie anscheinend einfach nicht loslassen. "Ich hab recht, Süße. Tief in deinem Herzen weißt du das auch. Du willst es nur noch nicht zulassen.", meinte ich zuversichtlich. Ich hatte keine Ahnung wie viele Namen ich jetzt schon für sie verwendet hatte. Es schien ihr nichts auszumachen. Vielleicht genoss sie es sogar. Auf der einen Seite wüsste ich zu gerne was in ihrem kleinen Köpfchen vorging. Auf der anderen wollte ich gar nicht wissen, was sie alles über mich dachte. Außerdem gehörten ihr Gedanken nur ihr. Und das würde auch so bleiben. Anders wie bei mir. Meine Gedanken gehörten nicht mehr ausschließlich mir. An manchen Tagen wusste ich nicht mal mehr, ob ich einen bestimmten Satz gedacht hatte oder ob er von einem der anderen kam. Das kam ziemlich selten und nur in Verbindung mit erheblichem Schlafmangel vor, aber allein das genügte mir schon.
Sie so unbeschwert lachen zu hören verwunderte mich in ersten Augenblick. Es war das schönste Geräusch der Welt. Ich hatte mit allem gerechnet, aber ganz sicher nicht damit. Meine Stimmung hob sich augenblicklich noch mehr. Um meine Lippen spielte ein zufriedenes Lächeln. Sie musste erst ihren Lachanfall abwarten ehe sie mir antworten konnte. "Dann hat die ganze Sache mit der hohen Körpertemperatur ja doch einen Vorteil.", meinte ich zufrieden. Okay, eigentlich war meine Körpertemperatur für mehr als nur dafür gut Zoey warm zuhalten. Im Winter war es äußerst praktisch. Wenn man durch den dicken Schnee im Wald lief und dort auch die Nacht verbringen musste. Außerdem musste man sich dann auch keine Jacke ans Bein binden, oder diese irgendwo verstecken. Man fror ja sowieso nicht. "Die wandelnde Heizdecke steht dir jederzeit zur Verfügung", bot ich an. Sie musste erneut Lachen als ich ihr erklärte was ich mit den vermeintlich bösen Wölfen tun würde, falls diese sich uns näherten. "Worauf du dich verlassen kannst. Glaub mit sowas hast du in deinem ganzen Leben noch nicht gesehen", versicherte ich ihr. Ihre Frage hatte einen neckenden Ton. Ich hob beide Augenbrauen und sagt:"Wenn du es so nennen willst, dann ja. Ich bin ein ganz böser Junge geworden. Zu viel schlechter Einfluss von Oben." Ich lachte leise in mich hinein.
Als ich meine Stirn an ihre legte und meine Lippen die ihren streiften als ich sprach brannten meine Lippen auf eine ganz andere Art und Weise. Vorher hatte ich nicht gedacht, dass ich bei meiner Körpertemperatur noch einmal so eine Hitze spüren würde. Doch jetzt kroch sie durch meinen Körper. Nachdem ich mich zurückgezogen hatte sahen wir uns in die Augen. In ihren Augen lag Angst, zwar nur ein kleines bisschen aber sie war da. Außer der Angst war noch etwas in ihrem Blick. Doch ich verbot mir darüber zu spekulieren was es war. Spekulationen würden nur dazu führen das ich auf etwas hoffte für das sie noch lange nicht bereit war. Sie fuhr mir erneut durch die Haare und löste ein Blatt daraus. Sichtlich bemüht um Worte versuchte sie einen ganzen Satz zu formulieren. Sie brach ab und sah mich weiter nur an. Mein Körper bewegte sich erneut wie von selbst. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Na los raus mit der Sprache, Süße. So schlimm kann es doch nicht sein. Spann mich nicht so auf die Folter.", ermutigte ich sie und behielt ihr Gesicht in meinen Händen. In ihr tobte ein Kampf. Das konnte ich in ihren Augen sehen. Sie war hin und her gerissen. "Wovor hast du Angst, Süße?", fragte ich sie leise, weil sie mir noch immer nicht geantwortet hatte.



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#9

RE: Lichtung

in Wald 23.08.2013 18:39
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Ich sah ihn an und lächelte leicht. „Mag ja sein, aber es ist nun wie es ist“, gab ich leicht trotzig zurück. Ja ich konnte stur sein, wenn ich etwas nicht einsehen wollte. Das hatte sich auch die Jahre in New York nicht geändert. Meine Gedanken Seth gegenüber waren wirr. Auf der einen Seite wünschte ich mir nichts mehr, als bei ihm zu sein. Ihn zu umarmen und küssen, doch die andere Seite warnte mich davor. Davor das er wieder nur, so wie ich dachte, einen Zeitvertreib brauchte und sobald jemand anderes kam, ich wieder unwichtig wurde.
Ich sah seinen verwunderten Blick nach dem ich so lachen musste. Ich merkte wie auch er nun mehr lächelte und ausgelassener wurde. °Ob das allein mein Lachen bewirkt hat? °, fragte ich mich in Gedanken. Ich nickte grinsend und dachte kurz nach. Warum war es zwischendurch immer so gelöst und dann kam die Angst, das er wieder gehen würde. „Ich nehme dich beim Wort, mein Lieber“, lächelte ich ihn an als er meinte, dass er immer zur Verfügung stand. Ich sah wie er seine Augenbrauen hob und grinste leicht als ich seine Worte hörte. Sagte aber nichts mehr dazu. Wohlmöglich hielt er mich dann wirklich für durchgeknallt und lässt mich wo einliefern.
Immer noch kribbelten meine Lippen, seit Seth sie mit seinen gestreift hatte. Ich versank regelrecht in seinen Augen und mir war klar dass er meine Angst sehen würde. Ich konnte ihm nichts vormachen und auch mein Satz wollte nicht so recht gelingen. Und jetzt war Seth auch noch so verständnisvoll zu mir. Ich schloss wieder die Augen als er mein Gesicht in seine Hände nahm und seufzte leise. Noch immer konnte ich ihm nicht antworten. „ich…“, wollte ich wieder beginnen. Doch löste ich mich dann von ihm als er mich fragte wovor ich Angst hatte. Sein Blick war etwas irritiert und es schmerze mich diesen, fast schon verletzten Blick zu sehen. Ein kurzen Moment war ich versucht mich wieder in seine Arme zu werfen, da mich sofort die Kälte umfing. Doch wiederstand ich den Drang und ging ein paar Schritte zu einem Baum. Nun stand ich mit den Rücken zu ihm und holte tief Luft. „Ich habe Angst wieder verletzt zu werden“, sagte ich und meine Stimme war sehr leise. Wieder spürte ich die Tränen die hinab liefen, ich war echt in einem Gefühlschaos. Erst brach ich zusammen, dann bekomm ich einen Lachanfall und dann weinte ich wieder. °Klasse Zoey, er lässt dich sicher bald einliefen oder läuft von dir davon°, hörte ich mich in Gedanken. „Ich wollte dir damals sagen wie meine Gefühle für dich sind“, kam es noch leiser über meine Lippen. Ich wusste nicht ob er mich verstanden hatte, meine Stimme war sehr leise und dazu weinte ich noch. Wieder ging ich ein Stückchen weiter, ich wusste zwar dass es hier irgendwo einen steilen Abhang gab, aber nicht mehr wo. Kurz lehnte ich mich an einen der Bäume und seufzte, jetzt wo ich nicht mehr in Seths Armen war wurde mir wieder kalt und ich zitterte leicht. Als ich wieder einen Schritt weiter gehen wollte, wurde ich zurückgezogen. Klar war Seth mit hinter her, das wunderte mich auch überhaupt nicht. Kurz sah ich ihn erschrocken an, als mir bewusst wurde das ich näher zu dem Abhang kam als ich wollte. „Danke“, hauchte ich leise, da er mich davor bewahrt hatte abzurutschen. Wieder zog er mich näher an sich ran und sofort spürte ich die wohlige Wärme und sah zu ihm hoch. Sein Blick war gerade unergründlich für mich, was dachte er nach dem was ich eben sagte. Oder wollte er weg von mir?? Ich wollte wieder den Blick abwenden, doch hielt mich Seth davon ab. Mit fragenden und verweinten Augen sah ich ihn an, ich machte mir nicht mehr die Mühe meine Tränen weg zu wischen. Gespannt wartete ich nun was er sagen oder machen würde.


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#10

RE: Lichtung

in Wald 24.08.2013 21:47
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Ich wünschte es könnte immer so sein. Ich wünschte wir könnten immer so unbeschwert zusammen lachen. Aber ich machte mir nichts vor. Auch wenn Zoey im Moment glücklich aussah war noch nichts so wie es sein sollte. Ich hoffte es würde irgendwann wieder so werden wie früher. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir und diesmal nicht trennten. Ich würde es nicht aushalten sie noch einmal zu verlieren. Das erste Mal hatte ich mir selbst zuzuschreiben, das war mir klar. Hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, hätte ich sie niemals gehen lassen. Sie nahm mein Angebot an, immer für sie zur Verfügung zu stehen. "Stets zu ihren Diensten, my Lady", scherzte ich. An diese lockere Stimmung zwischen uns konnte ich mich definitiv gewöhnen.
Noch immer kämpfte sie mit den Worten, während ich ihr Gesicht in den Händen hielt. Ich versuchte sie zu ermutigen. Wollte ihr das Gefühl geben, dass es okay war. Das sie mir alles sagen konnte. Nachdem ich sie gefragt hatte, wovor sie Angst habe, wandte sie sich aus meinen Armen und stand auf. Es verwirrte mich, als sie ein paar Schritte von mir wegging. Sie wich noch weiter zurück und drehte sich um. Eine Eiseskälte breitete sich in mir aus. Konnte es sein, dass sie vor mir Angst hatte?? °Bitte, bitte lass das nicht wahr sein°, flehte ich in Gedanken. Ich erhob mich und machte zwei Schritte auf sie zu. Doch ihre leise Stimme ließ mich innehalten. Ich konnte nicht anders als erleichtert Auszuatmen. Sie fürchtete sich nicht vor mir. Es war egoistisch so erleichtert zu sein. Schließlich war ich für diese Angst verantwortlich. Kurz schloss ich die Augen und stand ganz still da. Ihre nächsten Worte waren noch leiser und von Tränen erstickt. Mit noch immer geschlossenen Augen ließ ich ihre Worte auf mich wirken. °Sie wollte mir sagen was sie für mich empfand. Du hast es echt vermasselt, Seth°, ging es mir durch den Kopf. Die Geräusche von Schritten auf dem Waldboden ließen meine Augen ruckartig wieder aufgehen. Ich sah wie sie sich weiter von mir wegbewegte. Panik erfasste mich. Wenn die noch weiter gehen würde, würde sie den Abhang runterfallen. Ohne darüber nachzudenken setzte ich ihr nach. Sie hielt kurz an um sich an einen Baum zu lehnen. Fast hätte ich angehalten, weil ich dachte sie würde dort stehen bleiben. Doch zu früh gefreut. Sie ging weiter. Mit drei großen Schritten hatte ich sie eingeholt. Schnell griff ich nach ihrem Arm und zog sie zurück. Nur noch wenige Schritte trennten sie von dem Abhang. Sie sah erschrocken zu mir auf. Ich war fast wie gelähmt vor Schock, doch mir gelang es ein paar Worte zu sagen. "Erschreck mich nie wieder so, Zoey. Hast du gehört? Du musst besser auf dich aufpassen", flehte ich sie praktisch an. Meine Stimme hob sich bei den Worten. Etwas was nur passierte, wenn mich etwas unglaublich aufbrachte. Zu sehen wie sie immer Näher an den Abhang kam, hatte mir beinahe einen Herzstillstand beschert. Wahrscheinlich war ihr selbst nicht mal klar gewesen in welche Gefahr sie sich gerade gebracht hatte. Ich hörte ihr leises "Danke" und zog sie in eine Umarmung. "Was machst du nur mit mir, Mädchen?", murmelte ich leise. Wahrscheinlich hatte sie mich nicht einmal gehört. Ich löste mich ein bisschen von ihr und sah ihr in die Augen. Sie suchte in meinem Blick nach etwas. Das konnte ich deutlich sehen. Entweder gefiel ihr die Antwort nicht, die sie in meinen Augen gefunden hatte, oder sie hatte die Antwort nicht gefunden. Denn sie wollte den Blick wieder abwenden. Ich hielt sie davon ab indem ich ihr eine Hand wieder an die tränennasse Wange legte. Behutsam drehte ich ihr Gesicht wieder zu mir. Dabei strich ich ihr mit dem Daumen über die Haut und wischte die Tränen weg. Ich konnte es nicht ertragen sie wieder weinen zu sehen.
Verzweifelt suchte ich nach Worten. Sollte ich ihr sagen was ich damals für sie empfunden hatte? Was ich immer noch für sie empfand? War es zu früh um mit der Sprache rauszurücken? Würde es sie zu sehr erschrecken? Ich kam einfach nicht dagegen an. Wieder schloss ich kurz die Augen. Wozu wusste ich selber nicht, wahrscheinlich um mich irgendwie für ihre Reaktion auf meine Worte zu wappnen. Es fiel mir schwer die Augen wieder zu öffnen und sie anzusehen. °Okay, Seth. Zeit Farbe zu bekennen°, sagte ich mir in Gedanken. "Möchtest du wissen, was ich damals für dich empfunden habe?", fragte ich Zoey, wartete aber ihre Antwort nicht ab. Wenn ich das getan hätte, würde mir diese wohl möglich nicht gefallen. Und dann würde ich kneifen. Also sprach ich einfach weiter:"Ich war unheimlich verliebt in dich, Zoey! Ich wollte es dir sagen, wirklich. Doch es ist an dem Tag an dem du mich angerufen hast so vieles passiert. Mein ganzes Leben hat sich auf einen Schlag grundlegend verändert. Danach hielt ich es für besser, dir nichts zu sagen. Dich nicht mehr zu sehen. Ich dachte so würdest du leichter über mich hinwegkommen, wenn du mich erstmal nicht mehr sehen würdest. Verdammt, ich hab es echt vermasselt, oder?" Meine Gefühle drohten mich zu überwältigen. Schmerz, Wut, Verzweiflung, Trauer, Liebe. Ich merkte wie meine Sicht verschwamm und schloss wieder die Augen. °Reiß dich, verdammt nochmal zusammen, Seth°, rief ich mich selbst zur Ordnung. Ich konnte Zoey nicht ansehen während ich auf ihre Reaktion wartete.



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#11

RE: Lichtung

in Wald 24.08.2013 23:25
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Die lockere Stimmung zwischen und war richtig schön. Und würde ich wissen was Seth sich wünscht, ich könnte ihm nur sagen dass ich mir dasselbe wünschte. Im Moment genoss ich es einfach bei Seth zu sein, auch wenn er mir damals sehr wehgetan hatte. Ich hörte wie er scherzte und grinste leicht zu hm.
Ich wusste dass er mich nur ermutigen wollte, doch war es nun ein wenig beklemmend. Es war als würde ich ihm nun mein Herz öffnen und er konnte es wieder zerstören. Obwohl wieder war wohl kaum möglich, denn es war noch immer nicht ganz heile. Vor Seth konnte ich nie Angst haben, denn auch wenn ich es verdrängte, ganz tief in mir liebte ich ihn immer noch. Und es wurde mir nun immer bewusster. Mein Herz wollte sich ihm wieder öffnen und nähern, doch mein Kopf hielt mich davon ab. Das kleine Teufelchen warnte mich davor und so ging ich von ihm weg. Ich wusste nicht ob er meine Worte verstanden hatte und sah ihn auch nicht an. Er wollte mich damals nicht sehen und ließ mich ziehen. Ich hörte seine Schritte und wollte nur noch weiter weg. Der Abhang war mir gerade egal und mein Kopf drehte sich. Wie es Seth ging wusste ich nicht, da ich ihn nicht ansah. Selbst als ich kurz an den Baum lehnte sah ich nicht zu ihm. Erst als er mich zu sich zog sah ich zu ihm. Ich sah seinen Blick und war leicht schockiert als er die Worte sagte. „Es……es tut mir leid. Ich habe an den Abhang nicht mehr gedacht“, brachte ich mühsam hervor. Ich wusste auch sofort dass er aufgebracht war, allein an dem Klang seiner Stimme. Ich ließ mich widerstandslos in seine Umarmung ziehen und seufzte leise. „Was?“, fragte ich nach, als ich sein murmeln hörte. Ich hatte ihn nicht verstanden. Als er sich ein wenig von mir löste sah ich in seine Augen, doch ich fand nichts darinnen. Waren meine Worte Zuviel für ihn oder hatte er doch schon eine andere und die war nur gerade nicht erreichbar. Und nun konnte er die kleine Zoey zur Überbrückung nehmen. All das schoss mir durch den Kopf, als ich meinen Blick abwenden wollte. Sofort spürte ich wieder seine Hand an meiner Wange und musste ihn ansehen. Er wischte mir meine Tränen weg, doch wusste ich das neue kommen würden. So aufgewühlt wie ich war, ging es gar nicht anders.
Stumm sah ich ihn an und seufzte erneut als ich merkte dass er nicht wusste was er sagen sollte. „Du musst...:“, wollte ich gerade beginnen, doch begann er dann zu sprechen. Ich hörte seine Frage und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen doch ließ er dies nicht zu. Denn Seth sprach sofort weiter und ich hörte ihn mit großen Augen an. Als ich mir bewusst wurde was er eben zu mir gesagt hatte, schloss ich kurz die Augen, doch sah ihn sofort wieder an. Nur hatte dieses Mal er die Augen geschlossen und ich holte tief Luft. „Seth….warum? Ja du hast es vermasselt. Ich… wollte dir damals sagen das ich mich in dich verliebt hatte“, begann ich mit leiser Stimme. „Doch du liebst mich gehen, sagtest nur mach’s gut. Seth ich weinte mich jede Nacht in den Schlaf, weil ich dich Idioten so vermisst habe. Das erste wenn ich heim kam, war meine Mails zu checken, aber nichts kam. Ich dachte dann okay du hast eine andere und der Gedanke zerbrach mein Herz noch mehr“ Nun wurde meine Stimme lauter, denn ich war nun aufgebracht. „Verdammt wie konntest du denken dass ich über dich hinweg komme. Oder das ich das überhaupt wollte?“, fragte ich ihn und boxte ihn leicht gegen die Schulter. „Ahh“, gab ich von mir, da es dennoch ein wenig wehtat. „Seth sieh mich bitte an“, sagte ich und bemühte ruhig zu bleiben. Denn er hatte immer noch seine Augen geschlossen und ich wollte dass er mir in die Augen sah. Stumm wartete bis er dies tat. Als er mich ansah, war mein Blick liebevoll und ernst zugleich. „Sag mir, wie ist es jetzt bei dir?? Oder gibt es jemanden in deinen Leben?“, fragte ich ihn. Doch schloss ich nun die Augen und merkte dass ich leicht zitterte. Doch war es nicht die Kälte, es war die Angst nun etwas zu hören, was mich verletzen würde. Das mein Herz, bei dem ich gerade wieder dabei war, es ihm zu schenken, zerbrochen wird. Noch einmal würde ich es nicht ertragen können.


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#12

RE: Lichtung

in Wald 25.08.2013 00:32
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Sie hatte mich natürlich nicht verstanden als ich die Frage gemurmelt hatte, deshalb fragte sie nach. Ich antwortete nicht darauf, sondern schüttelte nur stumm den Kopf. Wenn ich gewusst hätte, was ihr in dem Moment durch den Kopf ging hätte es mir wahrscheinlich mein Herz zerrissen. Niemals könnte ich sie nur als Übergangslösung betrachten. Sie war mein "Für immer und ewig", doch das war ihr noch nicht klar. Niemals könnte ich auch nur daran denken mit einem anderen Mädchen zusammen zu sein. Niemals könnte ich für ein anderes Mädchen so empfinden wie für sie. Mein Herz schlug mir kräftig gegen die Brust. Meine Panik hatte sich ein wenig gelegt, doch ich war immer noch aufgebracht. Es kam mir so vor als wenn die absichtlich auf den Abhang zugegangen wäre. Doch sie hatte mir gesagt, dass sie an diesen nicht mehr gedacht hatte. Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen.
Ich hatte gerade die richtigen Worte gefunden, da begann Zoey zu sprechen. Wenn ich sie jetzt ausreden ließ würde ich die Worte nicht mehr heraus bekommen. Das wusste ich, deshalb unterbrach ich sie. Sie öffnete den Mund um auf meine Frage zu antworten, doch dazu ließ ich es nicht kommen. Nachdem ich geendet hatte konnte ich sie nicht ansehen. Ich hatte die Augen geschlossen. Bevor sie begann zu sprechen hörte ich sie tief Luft holen. Ihre Worte kamen einem Schlag ins Gesicht gleich. Ich hatte es wirklich vermasselt. Sie war in mich verliebt gewesen und ich hatte sie verletzt. Wie sollte ich mir das jemals verzeihen? Ich wusste zwar das ich ihr weh getan hatte, doch nicht das sie damals so für mich empfunden hatte. Ich schluckte und schloss die Augen noch fester. Nachdem sie mir sagte wie sie sich jeden Abend in den Schlaf weinte, nur weil sie mich vermisste. Nur weil ich sie hatte gehen lassen. Das war der zweite verbale Schlag ins Gesicht. Der dritte war, das sie glaubte ich hätte jemals ein anderes Mädchen als sie auf diese Weise sehen können, wie ich sie sah. Ihre Stimme hob sich jetzt. Ein Zeichen dafür, dass sie aufgebracht war. Die Antwort auf ihre Frage war eigentlich ziemlich simpel. Ich wollte das sie mich vergaß. Ich wollte das sie wieder glücklich sein konnte. Vielleicht wollte ich das auch nicht, ich hatte selber keine Ahnung. Also war die Antwort vielleicht doch nicht so simpel, wie ich gedacht hatte. Ich hatte so oder so nicht vor, ihr darauf eine Antwort zu geben. Ich spürte den Schlag gegen die Schulter. Er tat natürlich nicht weh. Mir jedenfalls nicht. Zoey hatte sich dabei ein wenig weh getan. Das entnahm ich ihrem kleinen Schmerzenslaut. Aber nicht einmal der konnte mich dazu bringen meine Augen zu öffnen und sie anzusehen. Erst als sie mich bat sie anzusehen, dachte ich daran die Augen wieder aufzumachen. Sie schwieg solange bis ich es endlich über mich gebracht hatte. Ihr Blick war liebevoll und ernst. In diesem Augenblick konnte ich nicht sagen was sie in meinem Blick sah. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Auf ihre Frage hin spannte sich mein Kiefer an. Doch das sah sie nicht, da jetzt sie diejenige war die die Augen geschlossen hatte. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich ihr einfach die Wahrheit sagen? Oder sollte ich einfach die Klappe halten? Ich konnte nicht nachdenken wenn sie so nah bei mir stand. Deshalb ging ich an ihr vorbei und auf den Abhang zu. Erst als ich den Rand erreicht hatte blieb ich stehen. Ich hörte wie sich Zoey zu mir umdrehte. Als ich zu sprechen begann war meine Stimme leise und bitter:"Willst du das wirklich wissen, Zoey? Seit du weg bist, ist kein Tag vergangen an dem ich nicht an dich gedacht habe. Es ist keine Nacht vergangen in der ich nicht dein Gesicht vor dem Einschlafen gesehen hätte. Seit diesem Tag habe ich keinem anderen Mädchen mehr auf diese Weise Beachtung geschenkt. Weil ich genau wusste, es könnte mit keiner so sein wie mit dir. Ich könnte nie für ein anderes Mädchen so empfinden wie für dich. Vor allem jetzt nicht mehr. Meine Gefühle von damals haben sich verändert, Zoey." Ich holte tief Luft. Danach sackten meine Schultern ein wenig nach unten. Als ich weiter sprach war meine Stimme genauso bitter wie zuvor:"Meine Gefühle sind stärker als damals. Und weißt du was das witzige daran ist. Jetzt wo ich das weiß, da ist es zuspät. Jetzt hab ich dich nicht mehr verdient. Vielleicht hab ich das vorher auch nicht. Doch jetzt tue ich es noch weniger. Ich habe dir so sehr weh getan. Ich kann nicht von dir erwarten das du mir das verzeihst. Ich würde es verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Ich will nur das du eins weißt: Du bist alles was ich jemals brauchen werde um glücklich zu sein. Du bist alles was ich jemals wollen könnte." Ich lachte bitter auf und starrte weiter den Abhang hinunter. Noch immer konnte ich sie nicht ansehen. Wenn ich ihre Anwesenheit nicht so deutlich spüren würde, könnte man meinen sie wäre schon gar nicht mehr hier.



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#13

RE: Lichtung

in Wald 25.08.2013 01:42
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Da er mir nicht antwortete war es wohl nicht von Bedeutung, und so ließ ich das Thema sein. Ich versuchte meinen Gedanken zu ordnen und wollte wissen wie es weiter gehen sollte bei uns. Ob es so werde konnte wie ich es hoffte und wünschte. Doch wollte keine Antwort kommen, es war zu verwirrend gerade.
Normalerweise hätte ich ihn irgendwie getadelt, wenn er mir einfach ins Wort fallen würde. Doch dieses Mal tat ich es nicht. Auch das er eine Frage stellte und mich nicht antworten ließ. Aber etwas in mir sagte, lass es. Und so hörte ich nur stumm zu. Mir war klar dass es für Seth nicht leicht war zu hören was ich ihm sagte. Auch wenn er immer den starken Jungen spielte, war er sehr sensible und gefühlsvoll. Das waren meine Worte gerade nicht wirklich, sie waren ehrlich und die Wahrheit tat oft weh. Doch das ihn meine Worte so sehr trafen, war mir nicht bewusst. Gut ich wusste ja auch nichts von der Prägung und alle dem. Im Prinzip wusste ich nichts, außer was mir mein Herz sagte und wir mein Kopf dagegen sprach. Glücklich war ich mit ihm, aber ohne ihn war ich unglücklich, konnte nicht richtig leben. Meine Antwort blieb er mir schuldig und ich seufzte innerlich auf. Vielleicht war es auch Erleichterung, da mir die Antwort eventuell nicht gefallen hätte. Ich rieb mir meine Knöchel ein wenig, als ich bat dass er mich ansehen sollte. Ich wusste nicht genau was ich alles in seinen Blick ash, es war eine Mischung aus Liebe, Verzweiflung, Trauer und Verletzt. Leicht schluckte ich und wartete was er nun sagen würde. Doch schloss ich dann meine Augen und wartete dass er endlich sprach. Ich hörte wie er an mir vorbei ging und schlug erschrocken meine Augen auf. Wo wollte er nun hin, schnell drehte ich mich zu ihm um. Erschrocken sah ich wie er immer näher den Abhang kam und hielt die Luft an. Erst als er stand atmete ich wieder aus, die Angst das er den Rand nicht merkte und abstürzten konnte war enorm groß. Ich musste mich anstrengen um ihn zu hören, doch erschreckte mich der Klang seiner Stimme. So bitter wie er klang zerriss es mir fast das Herz. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu und blieb dann stehen. „Ja will ich“, flüsterte ich dazwischen und hörte weiter zu. Ich konnte nicht glauben was ich hörte. Warum hat er sich dann nicht gemeldet und mich warten lassen. Ich wäre sofort zu ihm zurück. „Sethi warum hast du mir das nicht gesagt?“, fragte ich und ging näher an ihn ran. Sein Lachen schockierte mich, es war nicht das Lachen was ich von ihm kannte. Doch blieb ich dann stehen, den ich wollte nicht das er wieder ging. „Wie konnte nichts mehr mit dir zu tun haben wollen? Seth ich habe dir mein Herz geschenkt und es gehört noch immer dir“, sagte ich leise und schlang meine Arme um mich. Ich hoffte so dass ich die Kälte nicht mehr so spürte und sah zu Seth. „bitte geh von den Abhang weg“, flehte ich und sah kurz auf mein Handy. Mit einen seufzen las ich die Sms und steckte es weg. Klasse Dad fährt jetzt noch au feine Geschäftsreise, für zwei Wochen. Gerade jetzt wo ich nicht alleine sein wollte. Doch wagte ich es nicht Seth zu bitten, das er bei mir blieb. Als er immer noch bei dem Abhang stand ging ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Und ich hoffte dass ihm nun nicht kalt werden würde, da ich schon ziemlich kalte Hände hatte. Sanft versuchte ich ihn zurück zu ziehen, doch klappte es nicht. So lehnte ich mich an ihn und wieder spürte ich die Wärme. „Süßer, ich habe dich vermisst, weil meine Gefühle nie weg gingen. Ich habe es versucht, doch es klappte nicht. Sicher es wird noch etwas dauern, bis ich das vergessen habe was damals war. Aber ich will es versuchen und ich will die eine Chance geben“, sagte ich leise. °Ich schenke dir noch einmal mein Herz° dachte ich und schloss meine Augen. „Ich schenke es dir nochmals, mein Herz“, das ich dies nun laut sagte und nicht dachte war mir nicht bewusst. Wieder zog ich leicht an seiner Schulter. „Und bitte geh von dem Abhang zurück“, flehte ich ihn nochmals an und etwas Angst schwang mit. Die Angst um ihn dass er abrutschen könnte.


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#14

RE: Lichtung

in Wald 25.08.2013 21:43
von Seth Clearwater • 228 Beiträge

Natürlich wusste ich das es unhöflich war sie nicht ausreden oder auf meine Frage antworten zu lassen. Doch es ging einfach nicht anderes. Sie hörte mir geduldig zu während ich sprach. Ich wusste das ihre Worte der Wahrheit entsprachen. Das machte sie nur noch schmerzvoller. Sie seufzte als ich ihre Frage nicht beantwortete. Vielleicht war sie frustriert darüber, vielleicht erleichtert. Ich wusste es nicht genau. Ich konnte mich nicht dazu bringen die Augen zu öffnen. Nicht bis sie mich darum bat und so lange schwieg bis ich es tat. Kurz darauf schloss sie die Augen und ich trat an ihr vorbei an den Abhang. Ich hörte wie sich umdrehte und nach Luft schnappte, als sie sah wie ich auf den Abhang zuging. Nachdem ich vor dem Abhang zum Stehen gekommen war hörte ich sie wieder ausatmen. Es war fast schon ironisch. Vor nicht allzu vielen Minuten hatte sie noch auf den Abhang zugehalten. Damit hatte sie mich zu Tode erschreckt. Jetzt stand ich am Rand und starrte hinunter. Es gab nur einen entscheidenden Unterschied zwischen den Situationen. Sie hätte sich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit das Genick gebrochen, wenn sie abgerutscht wäre. Ich würde mir wenn überhaupt höchstens einen gebrochenen Knochen holen, der innerhalb von ein paar Stunden wieder verheilt wäre. Aber das wusste Zoey natürlich nicht. Auf meine Frage, ob sie wirklich wissen wollte wie es jetzt um meine Gefühle für sie stand bejahte sie flüsternd. Nun hatte ich natürlich keine Wahl mehr. Ich erzählte ihr alles. Beinahe alles. Ich musste ziemlich durchgeknallt wirken. Wie ich hier stand, am Rande von einem Abhang und von meinen Gefühlen für sie erzählte. Auf ihre Frage, warum ich ihr nichts davon erzählt hatte sagte ich einfach nur leise:"Ich dachte damals es wäre zuspät gewesen." Zu hören wie sie näher kam jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich hoffte sie würde nicht zu nah an den Abhang treten. Nicht weil ich sie nicht bei mir haben wollte, sondern weil ich Angst hatte sie könnte abrutschen. Doch sie blieb stehen. Ich drehte mich nicht um als ich nichts mehr zu sagen hatte. Ich konnte ihr jetzt nicht ins Gesicht sehen. Als ich hörte wie sie sagte sie habe mir ihr Herz geschenkt und das es noch immer mir gehörte schlug ich ruckartig die Augen auf. Nur einen Moment später schloss ich sie gequält wieder. Wie hatte ich jemals zulassen können, das ich sie so sehr verletzte? Meine Augen öffneten sich wieder nachdem sie mich bat von dem Abhang weg zukommen. Meine Augen bemerkten den kleinen Lichtschein hinter mir sofort. Zoey musste ihr Handy herausgeholt haben. Sie seufzte und das Licht erlosch wieder. Anscheinend hatte ihr nicht gefallen, was sie auf dem Handy gelesen hatte, oder auch nicht gelesen hatte. Bei dem nächsten Gedanken der mir durch den Kopf schoss erstarrte ich. Jeder meiner Muskeln spannte sich an. °Vielleicht hat sie eine Nachricht von ihrem Freund bekommen. Wahrscheinlich will sie einfach nur weg hier. Nach Hause um ihn anrufen zu können.° Ich spürte bittere Galle meine Speiseröhre hinaufkriechen. Nur durch heftiges Schlucken konnte ich meinen Mageninhalt davon abhalten sich einen Weg nach draußen zubahnen. Wieder waren ihre Schritte zu hören. Als nächstes spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter. Ihre Haut war kalt. Ich konnte sie nicht ansehen. Nicht wenn sie mir jetzt sagte das sie nach Hause gehen würde. Sie hatte zwar gesagt das ihr Herz noch mir gehörte, doch wer sagte das sie deshalb keinen neuen Freund hatte. Ich bewegte mich ein wenig und schob mich zwischen sie und den Abhang. Auch wenn sie einen neuen Freund haben sollte, so war sie immer noch mein Leben. Ich konnte nicht zulassen das sie stürzte. Zoey versuchte mich vom Abhang zurückzuziehen. Doch ich rührte mich nicht von der Stelle. Nach einigen Versuchen gab sie auf und lehnte sich an mich. Wie von allein entspannten sich meine Muskeln. Aber noch immer war ich auf der Hut, da ich nicht wollte das ihr etwas passierte. Zu hören was sie sagte verblüffte mich und passte nicht zu meinen Mutmaßungen über einen neuen Freund. Meine Gedanken rasten und sie sprach schon weiter bevor ich überhaupt auch nur ein Wort sagen konnte. Sie schien sich selber nicht bewusst zu sein das sie die Worte laut ausgesprochen hatte. °Ich schenke es dir nochmals, mein Herz°, ihre Stimme hallte durch meinen Kopf. Noch einmal zog sie an meiner Schulter um mich von dem Abhang wegzuziehen. Diesmal lies ich es zu. Wir gingen zurück und blieben etwa zehn Meter vom Abhang entfernt stehen. Jetzt sah ich sie seit einer gefühlten Ewigkeit wieder an. Wir standen uns gegenüber und ich konnte meine Augen nicht von ihr abwenden. Leicht schüttelte ich den Kopf und sagte:"Ich hab dich nicht verdient. Das ist dir doch klar, oder? Aber ich bin froh das du mir noch eine zweite Chance gibst. Ich werde alles tun um es nicht zu vermasseln, versprochen." Ich lehnte mich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Mir fiel wieder ein wie kalt es war und wie sehr sie frieren musste. Schnell zog ich sie in meine Arme. "Es tut mir so leid, Zoey. Es tut mir so unendlich leid!", murmelte ich vor mich hin. Mein Gesicht vergrub ich in ihrem Haar. Kurz darauf fiel mir ihr Handy wieder ein. Ich hob meinen Kopf und sah ihr wieder ins Gesicht. "Von wem war die SMS?", fragte ich ohne darüber nachzudenken. Danach hätte ich mich dafür selber treten können. Ich konnte eigentlich gar nichts davon wissen. "Dein Handy hat Licht gemacht und ich hab einfach gedacht das du eine Nachricht bekommen hast", erklärte ich schnell und biss mir danach auf die Zunge um nicht noch mehr Müll von mir zu geben. Zoey warf mir einen misstrauischen Blick zu. Doch sie erzählte mir von der SMS. °Kein Freund. Nur ihr Vater°, dachte ich erleichtert. Ich konnte mich erinnern das sie nicht gerne in ein leeres Haus zurückkam. Gerade jetzt wo ihre Mutter nicht mehr da war musste es für sie noch schwerer sein alleine zu sein. "Soll ich dich nach Hause bringen? Es ist schon spät.", bot ich an. Alles in mir sträubte sich dagegen nicht bei ihr zu sein. Natürlich würde ich nicht weit von ihr entfernt sein. Ihr altes Haus war nicht weit vom Waldrand entfernt. Von dort aus konnte man ihr Fenster sehen. Ich würde also die ganze Nacht dort verbringen und ihr dunkles Fenster anstarren. Vorausgesetzt sie wollte überhaupt schon nach Hause.



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#15

RE: Lichtung

in Wald 26.08.2013 01:10
von Zoey Clarence • 165 Beiträge

Ich hatte einfach nur Angst vor der Antwort, mehr nicht. Er stand so regungslos da und starrte den Abhang hinunter und ich hatte einfach Angst um ihn. Wenn er abstürzt das könnte ich nicht mit ansehen. Sicher wollte ich wissen wie es um seine Gefühle nun stand, ob es sich lohnte mein Herz wieder zu öffnen oder ob ich einfach gehen sollte. Als ich seine Antwort hörte schluckte ich und schloss kurz die Augen. „Du hättest es versuchen sollen Sethi“, sagte ich leise und ich nahm bewusst seinen Kosenamen. Ich stand weiterhin hinter ihm, da ich nicht nochmals den geschockten Blick sehen wollte, wie vorhin als ich zu nahe an den Abhang kam. Dennoch stand ich nahe genug dran und wenn ich einen falschen Schritt machte würde ich abrutschen. Doch war mir das jetzt egal, denn ich wollte bei ihm sein und ihn da weg haben. Ich sah nicht wir er die Augen aufschlug und wieder schloss. Hätte ich gesehen wie gequält er war, ich hätte ihn an mich gezogen. Aber irgendwie war er stärker als früher und ich schaffte es nicht mehr. Die Nachricht von meinen Dad, ließ mich innerlich erstarren, er wusste dass ich zurzeit ein leeres Haus nicht ertrug. Und dennoch nahm er den Job an, sicher wir brauchten das Geld, aber jetzt zwei Wochen nach Moms Tod? Ich unterdrückte die Tränen und wusste nicht welchen Horror sich Seth gerade ausmalte in Gedanken. Ich wusste wir kalt meine Hand war und dennoch wollte ich nicht nach Hause. Nicht in das leere Haus, das Mom damals eingerichtet hatte. Als Seth sich ein wenig bewegte dachte ich erst, er würde nun weg von dem Abhang gehen, doch schob er sich nur dazwischen, damit ich weiter weg war. Ich schluckte wieder und lehnte an ihn. Ich wollte seine Nähe und seine Wärme spüren und redete einfach weiter. Erst nach einigen Minuten wurde mir bewusst, dass ich meinen Gedanken laut ausgesprochen hatte und erstarrte leicht. Dennoch versuchte ich wieder ihn weg zu ziehen. °Verdammt warum klappt es nicht°, fluchte ich in Gedanken. Als es nach unendlichen Versuchen mit gelang das er sich endlich weg bewegte atmete ich erleichtert auf. Ein wohliger Schauer durchzog mich als er mich endlich wieder ansah. Ich sah ihn seine Augen und hielt dem Druck stand wieder wegsehen zu wollen oder meine Augen zu schließen. Auch wenn ich befürchtete das er nun wieder einen Rückzieher machte. Als er den Kopf schüttelte schloss ich doch meine Augen, doch bei seinen Worten öffnete ich sie schlagartig wieder. „Seth sag das nicht. Ja du hast einen Fehler gemacht oder auch ich. Aber hat man nicht eine zweite Chance verdient? Und ich will sie dir geben, weil es sich richtig anfühlt“; sagte ich und sah ihn seine wundervollen Augen. Ich spürte seinen Kuss auf meiner Stirn und schloss die Augen. Es fühlte sich wirklich einfach nur richtig an. Seth zog mich in seine Arme und ich kuschelte mich instinktiv an ihn. „Shh Sethi nicht, es ist gut“, flüsterte ich als ich sein Murmeln hörte. Doch seine nächsten Worte ließen mich aufhorchen und ich sah ihn leicht misstrauisch an. Mir wurde klar das etwas anders ist und zwar gewaltig anders. Doch erklärte ich es ihm. „Das war Dad. Er fährt auf Geschäftsreise, besser gesagt ist schon los. Und wird die nächsten zwei Wochen nicht da sein. Er hofft dass es nicht länger dauert. Gerade jetzt, als hätte er nicht noch warten können“, sagte ich mit bitterer Stimme. Ich kuschelte mich wieder an ihn und seufzte leise. Als ich seine Frage hörte schüttelte ich den Kopf. „Nein ich will nicht nach Hause. Das Haus…….es ist so leer und überall erinnert es an Mom“, sagte ich leise und merkte das wieder Tränen aufstiegen. Sicher ich war schon müder, mir war kalt und ich bekam Hunger. Doch alle in mir weigerte sich allein in diesem Haus zu sein. „Aber wenn du wo hin musst dann eh ruhig Sethi. Ich will dich nicht aufhalten“ lächelte ich tapfer. Ich dachte das Leah oder Sue auf ihn warteten oder einer der Jungs. Und ich wollte nicht das er wegen mir alle versetzt oder seien Mom in Sorge war. Ich wusste wenn er mich heim brachte das ich nur einige Minuten im Haus bleiben würde. Und sobald er weg war, wieder raus ging und hier her oder an den Strand.


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