Leah kam daheim an und öffnete die Haustür. Mit einem kurzem Abstecher in der Küche, in der sie sich einen Apfel klaute, ging die Wölfin seelenruhig ins Wohnzimmer. Es schien nicht wirklich viel los zu sein.
Die Tasche schmiss sie in die Ecke und ließ sie dort erst einmal liegen. Dann kniete sie sich vor die Kommode, die im Wohnzimmer stand und holte ein in Leder gefasstes Buch hervor. Es war sehr groß und eher unhandlich. Dennoch schlug der alte, bekannte Geruch Leah entgegen. Leicht schmunzelte sie und strich über den Einband.
Langsam stand die dunkehaarige Frau auf und ging zum Sofa. Entspannt ließ sie sich fallen und biss in den Apfel. Er war leicht sauer, aber das machte der Wölfin nichts aus. Sie aß den Apfel gerne so.
Langsam schlug sie die erste Seite des Buches auf und ihr kamen Fotos von ihrer Mutter und ihrem Vater mit einem kleinem schwarzhaarigem Mädchen auf dem Arm entgegen. Bilder von vor Seths Zeit. Sie blätterte immer weiter. Die meisten Bilder zeigten sie und ihren Vater. Sie war schon immer ein Papakind gewesen und vermisste ihn schmerzlich. Dabei gab sie sichbimmer noch die Schuld an allem.
Sanft strich sie über ein Foto, dass sie beim Angeln zeigte und wie stolz sie damals war, als sie ihren ersten Fisch gefangen hatte.
Fast schon unbemerkt rollte eine Träne einsam über ihre Wange. Schnell wischte Leah sie weg. Niemand sollte sie so sehen.