Ich zückte nur leise lachend mit meinen Schultern und warf ihm so einen Blick alá >> würdest du das an meiner stelle nicht auch fragen?<< zu, während ich dann schweigend neben ihm herging, als er meine frage beantworte. Aufmerks und ehrlich interessiert hörte ich ihm zu, während er sprach, und legte meinen Kopf dann leicht schräg, um besser über das gesagt nachdenken zu können. "Ihr saugt also das Gift wieder komplett heraus? Das ist eine wirklich schlaue Idee", meinte ich mit einer gewissen Anerkennung in der stimme, die ich nicht ganz verstecken konnte und die auch angebracht war, weil es war wirklich eine fast schon evolutionäre Idee, auf welche sie hier Einkommen waren. Wenn die rauskam, könnte man die volturi vielleicht wirklich endgültig besiegen, weil wir so in fast schon friedlicher Koexistenz mit den Menschen leben konnten, ohne dass wir uns vor ihnen verstecken müssten. Das war wirklich genial. "Ich habe es noch nie ausprobiert, aber ich denke schon, dass ich die nötige Selbstbeherrschung habe, denn schließlich Weile ich auch nicht erst seit gestern als Vampir auf dieser wunderschönen Welt", erwiderte ich wieder mit einem gewissen Spott, welchen ich nie komplett aus meinem Tonfall verbannen konnte, in der stimme, während ich wieder zu der Blondine rübersah. Ich wusste nicht mehr genau wieso und warum, doch vor einigen Jahrhunderten hatte ich angefangen andere Frauen zu hassen, weil sie einfach nur unnütz und gemeingefährlichen Waren. Ich meine, nichts war eine dir feindlich gestimmte Frau, denn die kamen auf rachsüchtigere Ideen als Männer des jemals können wurden. Gemütlich spazierten wir den weg zum Anwesen hoch und ich staunte nicht schlecht, als ich dieses in voller große bewundern konnte, wonach ich ihnen auch in die Eingangshalle direkt folgte, weil ich nicht alleine da draußen stehen bleiben wollte. "Es klingt alles recht logisch und nachvollziehbar", entgegnete ich spöttelnd sah mich auch hier drinnen um," und wie viele gibt es noch außer euch?"

Stefan war ziemlich stolz auf seine Idee mit dem Aussaugen des Giftes, das konnte jeder sehen. Mich hatte er diese Technik ebenfalls gelehrt, jedoch wandte ich sie nur hier in Rumänien an, was weder Stefan noch Vladimir zu wissen brauchten. Ich sah keinen Sinn darin meine Mahlzeiten jedesmal vorher mit meiner Gabe zu lähmen nur damit ich danach mein Gift wieder aus ihnen heraus saugen konnte. Noch dazu trank ich vergleichsweise, zu meinen Aufenthalten in Rumänien, wenig wenn ich unterwegs war. Auch wenn ich zwischendurch jagte hatte ich mich bei den Domestiken in der Burg stets unter Kontrolle. Bei den Worten von Liljana, die auf ihre Zeit auf der Erde anspielte zog ich eine Augenbraue in die Höhe, schließlich war meine Zeit als Vampir noch nicht allzu lang. Ich fragte mich wie lange sie wohl schon existierte.
Als Stefan zu mir sah und die Folterkammer zur Sprache kam konnte ich mir ein mehr als zweideutiges Grinsen nicht verkneifen. "Mhh, ja mit der Folterkammer könnte ich leben, ich war schließlich schon lange nicht mehr in deinem Schlafzimmer"
Der Weg zur Burg nahm nicht viel Zeit in Anspruch und während Stefan der Neuen alles erklärte, hielt ich mich raus. Von Außen war die Fassade noch genauso eindrucksvoll wie eh und je, sie schien genau wie ihre Hausherren nicht zu altern. Als wir die Eingangshalle betraten fühlte ich mich endgültig zu Hause, ich schaffte unauffällig Abstand zwischen mir und Liljana, da ich ihr nicht mal soweit traute wie mein Schatten reichte. Neugierig sah ich mich um und stellte fest, dass alles noch dort war wo es gewesen war, als ich Rumänien das letzte Mal verließ und doch war etwas anders. In der Mitte der Halle blieb ich stehen und wartete bis Liljana und Stefan zu mir aufgeschlossen hatten. Sie erkundigte sich gerade nach den anderen Clanmitgliedern, was mir sehr zuvorkam, denn so musste ich mich nicht von Stefan auf den neusten Stand bringen lassen. Allzu viel Neues gab es jedoch nicht. Stefan erzählte Liljana gerade etwas über seinen Bruder, als ich erkannte, was mir zuvor so merkwürdig vorgekommen war - Vladimir war nicht hier. "Wo treibt sich dein Brüderchen denn herum?", fragte ich an Stefan gewandt.

Ich beschloss einfach die Blondine so gut es ging zu ignorieren und darauf zu bauen, dass der Rest des Clans aus mehr Männern als Frauen bestehen würde, da ich sonst gewaltige Probleme mit meiner Einstellung wahrscheinlich bekommen würde, weil ich einfach überhaupt nicht mit anderen Frauen klarkam, doch wie ich mein eigenes Glück kannte, würde ich die Ehre haben, dass alle außer ihm und seinen Bruder Frauen waren. Das konnte ja noch lustig werden. Schnell verdrängte ich diese trübseligen gedanken und konzentrierte mich einfach auf das, was er sagte, da das auch so viel zu interessant war als dass man ihm nur die halbe Aufmerksamkeit schenken sollte. "Es ist wie gesagt eine wirkliche gute Idee, doch ich befürchte, dass der Grund, warum diese Ernährungsweise sich noch nicht durchgesetzt hat, ist vermutlich der, dass nur wenige Vampire die nötige Selbstbeherrschung haben oder?", erwiderte ich ehrlich interessiert und schaffte es sogar die Blondine komplett auszublenden- für mich hatte sie keinen Namen sondern war einfach die Blondine. "Nun", gab ich leicht amüsiert auf seine Frage zurück,"mittlerweile über ein Jahrtausend- die genauen Daten sind für mich von geringem Belang, zumal wir damals noch gar keine Jahreszahlen besaßen." Kurz wandten meine Gedanken sich wehmütig meiner Zeit als Mensch zu, die ich jedoch nur noch verschwommen in Erinnerung hatte- es war einfach viel zu lange her. Seine Beantwortung meiner Frage riss mich dann jedoch schnell wieder aus meiner Wehmut und ich hob meinem Kopf leicht, während ich seinen Worten lauschte. Wie ich es befürchtet hatte, gab es hier mehr Frauen als Männer, doch damit würde ich wohl irgendwie klarkommen müssen, wenn ich endlich mal wieder ein Heim mein eigen nennen wollte und das wollte ich fast noch mehr als den Tod der Volturi, weswegen ich es bestimmt schaffen würde mich zu beherrschen. "Ja, das würde ich sehr gerne, wenn es nicht zu viele Mühen macht."

Ich ließ mir Zeit Stefans Frage zu beantworten und sagte dann:"Nach Hause zu kommen ist immer überwältigend." Ich behielt für mich, dass ich gerade der Meinung war, dass ich mir den denkbar schlechtesten Zeitpunkt ausgesucht hatte um zurückzukehren. Gerade jetzt wo diese Neue hier aufkreuzt war um sich uns anzuschließen. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren, was wunderbar funktionierte da sie mich ebenfalls ignorierte.
Unwillkürlich runzelte ich die Stirn als Stefan mir verriet, dass Vladimir unterwegs war um neue Mitglieder zu gewinnen, denn ich fragte mich ob er damit Erfolg haben würde. Auf meinen Reisen hatte ich häufig mitbekommen wie viel Angst die meisten Vampire vor den Volturi hatten. Die Volturi nutzten diese Angst wirklich gut, wenigstens das musste man ihnen lassen. So ziemlich jedem Vampir dem ich je begegnet war schlotterten schon bei dem Gedanken den Volturi negativ aufzufallen die Knie. Die einzigen Ausnahmen bildeten dabei Stefan, Vladimir und Aria und so ungern ich es auch zugab spielte diese Liljana jetzt wohl auch in unserem Team. Natürlich hatten Vladimir und Stefan mir von dem Vorfall vor fünf Jahren berichtet, als der Cullen Clan angeblich ein unsterbliches Kind erschaffen hatten. Diese Tierblut-saugenden Volltrottel hatten sich jedoch die Chance entgehen lassen die Volturi anzugreifen, aber wenigstens haben sie sich ihrem Schicksal damals nicht ohne zu zögern gebeugt und den Volturi ein bisschen die Stirn geboten.
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich kaum bemerkte wie Stefan sich an Liljana wandte und sie fragte, ob er ihr die Burg zeigen sollte. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich schmollte wie ein kleines Kind und ich fast automatisch trotzig das Kinn vorstreckte. Liljanas Antwort darauf bettelte fast darum von mir nachgeäfft zu werden, doch als mir ein verächtliches Schnauben entfuhr und Stefan mir einen Blick zuwarf hielt ich doch die Klappe und begnügte mich damit die Arme vor der Brust zu verschränken. Ich wusste was sein Blick mir sagen sollte und ich musste mir eingestehen, dass er Recht hatte, wir brauchten jedes Mitglied und ich sollte mich ihr gegenüber nicht so verhalten. Noch nicht. Mein Entschluss mich mit einem der Domestiken auf mein Zimmer zu verziehen und Stefan alleine zu lassen ging mir selbst ein wenig gegen den Strich, doch ich wusste, dass es besser so war.
Stefan und Liljana machten sich gerade auf den Weg, doch ich blieb wo ich war. Es dauerte keine fünf Sekunden, da bemerkte Stefan, dass ich ihnen nicht folgte. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung und sagte:"Geh schon, zeig ihr was sie sehen will. Ich war lange unterwegs und habe allmählich Durst. Ich hol mir 'ne Erfrischung und dann werde ich in mein Zimmer verschwinden um sie zu genießen." Wir beiden wussten, dass der letzte Satz eine Einladung gewesen war, genauso wie wir wussten, dass ich diese Einladung nicht zweimal zu machen brauchte.

--> Zimmer von Phoenix

Lächelnd ging ich weiter und zeigte ihr erstmal die Halle."Also man kann nicht sagen das sie eine Affäre haben..kein Plan was das zwischen ihnen ist. Lachte ich und sah sie an.Ich lächelte unserer Krankenschwester zu die grade an uns vorbei lief und sah dann zur Katherina."Wunder dich nicht..Ich weiß eigentlich auch nicht was sie hier macht" sagte ich ihr und blieb kurz stehen.Wo war eigentlich Stefan? Ich traf ihn eigentlich immer hier außer wenn er bei Phoenix war."War doch klar" seufzte ich und meinte dann das wir wohl erstmal in den Gemeinschaftsraum gingen und ich dann mal Stefan und Aria holen würde.